Hochrangige Vertreter des israelischen Sicherheitsapparats gehen davon aus, dass ein Scheitern des Nahost-Treffens in Annapolis zu einem Mini-Krieg im Gaza-Streifen führen wird. Dabei erscheint auch eine groß angelegte Offensive der israelischen Armee zur Eindämmung des Terrors und der Aufrüstung der Hamas nicht mehr ausgeschlossen.
In Armeekreisen befürchtet man, dass die Terrororganisation ihre volle militärische Stoßkraft innerhalb einiger Monate erreicht haben wird. Je früher Israel also eine Offensive starten würde – so der Konsens innerhalb der Führungsränge -, desto besser wäre es in Bezug auf die Minimierung der eigenen Verluste.
Geheimdienstberichten zufolge ist die Hamas nur zwei bis drei Jahre davon entfernt, die gleichen militärischen Kapazitäten zu erreichen, für die die Hisbollah ein Jahrzehnt gebraucht hat. Die Reichweite palästinensischer Raketen, die sich innerhalb der letzten Jahre von zwei auf 12 Kilometer vergrößert hat, könnte bald 20 Kilometer betragen und damit selbst die Hafenstadt Ashdod einschließen.
Generalmajor Avi Mizrachi, Kommandant der Logistikabteilung der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), hat die Situation im Gaza-Streifen anhand einiger Beispiele veranschaulicht: „Sie graben Löcher in die Straßen, legen hochexplosive Sprengkörper hinein und decken sie dann mit Asphalt zu, so dass es unmöglich ist, sie zu entdecken.“ Außerdem wies Mizrachi darauf hin, dass der Iran stark in die Finanzierung der Bemühungen von Seiten der Hamas involviert sei, eine Marine und andere militärische Kapazitäten aufzubauen.
(Yedioth Ahronot, 18.11.07) |