Von Alexander Yakobson
Wie stolz sind die israelischen Araber darauf, Israelis zu sein? Angesichts der gegenwärtigen Atmosphäre im Land klingt diese Frage wie eine Provokation – als wolle man die Minderheit jetzt noch verspotten.
Doch Umfragen, in denen die arabische Bevölkerung gebeten wird, diese und ähnliche Fragen zu beantworten, zeigen immer wieder ein Bild, das viele überraschen wird. Und nicht nur das: Denn auch wenn Bürgerrechte nicht nach den Sympathien vergeben werden, die jemand für den eigenen Staat hegt, hat es noch keiner Minderheit in der Welt geholfen, sie als dem Staat gegenüber feindlicher – sehr viel feindlicher – darzustellen, als sie es tatsächlich ist.
Wenn diejenigen, die einer Gruppe Schlechtes wollen, sie als staatsfeindlich hinstellen, ist das zwar zu verurteilen, erscheint jedoch logisch – wenn es allerdings die Vertreter der jeweiligen Gruppe selbst tun, ist das ein größeres Problem.
Laut dem "Demokratie-Index 2011" des Israelischen Instituts für Demokratie beantworten 52,8% der arabischen Staatsbürger (und 88% der jüdischen) die Frage, ob sie stolz seien, Israelis zu sein, positiv.
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(Haaretz, 01.02.12)
Der Autor ist Historiker und Publizist.
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