Dienstag, 03.04.2012




Stadtentwicklung im drusischen und beduinischen Sektor

Außenminister Avigdor Lieberman hat am Sonntag einen Plan zur Neugründung einer drusischen Siedlung in Westgaliläa angekündigt. Die neue Siedlung soll 500 Familien eine Heimat bieten und dabei helfen, die Wohnungsknappheit im drusischen Sektor zu lindern. Dies erklärte Lieberman bei einem Treffen mit Oberhäuptern der drusischen und tscherkessischen Communities in Beit Jann, an dem auch der Minister für öffentliche Sicherheit Yitzhak Aharonovitch teilnahm.

Lieberman erklärte, der Plan sei Teil der Umsetzung einer Regierungsentscheidung vom 13. Februar letzten Jahres, die Investitionen von 680 Millionen Shekeln (ca. 136 Euro) zur Entwicklung der drusischen und tscherkessischen Communities vorsieht.

Während des Treffens erklärte Lieberman den Anwesenden, er sei sich der Wohnungsknappheit und des Mangels an Bauland in dem Sektor bewusst.

Amal Nasraladin, Druse und ehemaliges Knessetmitglied für den Likud, erklärte gegenüber der Jerusalem Post: "Die Zeit ist gekommen, eine neue drusische Gemeinde zu gründen. Wir alle sind dafür. Jeden Tag wird die Community größer, und wir können nirgendwo hin."

Viele junge Männer beendeten den Armee-Dienst, heirateten und stellten dann fest, dass sie keine Möglichkeit hätten, auf legale Weise ein Haus zu bauen, da es keine ausgewiesenen Baugründe für ihren Sektor mehr gebe, so Nasraladin.

"Uns fehlt Wohnraum für etwa 3.000 Menschen", fuhr er fort. "Dieses Programm sollte nur der Anfang sein."

(Jerusalem Post, 02.04.12)

Präsident Shimon Peres hat am Montag die Beduinen-Stadt Rahat besucht und sich dort über die zahlreichen Initiativen zur Stadtentwicklung informiert.


Peres in Rahat (Foto: GPO) 

Unter anderem besuchte er eines der neu entstehenden Stadtviertel und das Industriegebiet "Idan ha-Negev", das 30 Fabriken beherbergen und mehrere tausend neue Arbeitsplätze schaffen soll.

Des Weiteren stellte Peres offiziell seinen Plan zur Gründung eines an die Ben-Gurion-Universität angegliederten Colleges in der Stadt vor.

"Rahat wird zu einem Symbol und Modell für die Initiativen zur Gleichberechtigung aller Bürger im ganzen Land. Auch wenn in Israel laut Gesetz Gleichberechtigung besteht, so gibt es doch Diskriminierung, und diese kommt vor allem von den ungleichen Löhnen. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Arbeit und Ausbildung erhalten und sich so die Lebensniveaus angleichen."

Peres traf bei seinem Besuch religiöse Würdenträger, Kommunalpolitiker und Jugendliche aus der Gemeinde. Er wurde unter anderem von dem Schriftsteller Amos Oz begleitet, der in der Wüstenstadt Arad lebt.

(Präsidialamt, 02.04.12)