Angesichts des anhaltenden massiven Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen haben die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) am Mittwoch die Operation Wolkensäule begonnen.
Am Mittwochnachmittag wurde der Anführer des militärischen Arms der Hamas, Ahmed al-Dschabari, getötet. Al-Dschabari war für alle Terroraktionen der Hamas verantwortlich, die im letzten Jahrzehnt vom Gazastreifen aus ausgeführt wurden.
 Auto al-Dschabaris nach dem Angriff (Foto: Reuters)
Der Sprecher von ZAHAL sagte unmittelbar nach dem Beginn der Operation im israelischen Fernsehen:
„Al-Dschabari hatte sehr viel israelisches Blut an seinen Händen. Die Terrororganisationen [...] im Gaza-Streifen sind in jüngster Zeit immer stärker geworden und haben ihre Raketenangriffe auf Israels Süden intensiviert.
Während der jüngsten Welle mit hunderten Raketen aus dem Gaza-Streifen auf israelische Dörfer und Städte hat sich ZAHAL stark zurückgehalten.
Wir haben nun mit einer breit angelegten Militäroperation gegen Langstreckenraketen (40 km Reichweite) begonnen, um die Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Dschihad zu schwächen. Die Operation ist zeitlich nicht begrenzt, und wir werden unsere Abschreckungskraft gegenüber den Terrororganisationen wieder herstellen, die die israelische Bevölkerung in den letzten Tagen als Geisel genommen haben.“
Parallel zu dem Schlag gegen al-Dschabari flog die Luftwaffe Angriffe gegen Stellungen zum Raketenabschuss der Hamas. Es gelang ZAHAL dabei, die Möglichkeiten der Hamas zum Abschuss von Langstreckenraketen mit ca. 40 km Reichweite ernsthaft zu schädigen. Außerdem wurden unterirdische Waffenfabriken getroffen.
Präsident Shimon Peres erläuterte im Telefonat mit US-Präsident Barack Obama die Militäroperation Wolkensäule wie folgt:
"Der Militärchef der Hamas wurde heute getötet. Er war ein Extremist und verantwortlich für alle Angriffe und Mordanschläge vom Gazastreifen aus gegen Israel. Es ist nicht unsere Absicht, Öl ins Feuer zu gießen, aber sie feuern seit Tagen, […] Tag und Nacht, Raketen auf Israel. Mütter und ihre Kinder können nicht schlafen. Ich war heute dort bei den Kindern. Irgendwann ist das Maß dessen voll, was Israel tolerieren kann."
Ministerpräsident Binyamin Netanyahu wendete sich an die israelischen Bürger:
„Ich lobe die Soldaten und Kommandeure der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) unter Generalstabschef Benny Gantz, der die Operation leitet. Ich möchte auch den Allgemeinen Sicherheitsdienst (SHABAK) und seinen Direktor Yoram Cohen erwähnen, die maßgeblich zu dem bisherigen Erfolg der Operation beigetragen haben.
Ich danke den Bürgern Israels für ihre standhafte Unterstützung dieser Operation. Ich danke den Einwohnern von Südisrael, die an der Front leben und Stärke beweisen.
Die Hamas und die übrigen Terrororganisationen haben sich dazu entschieden, ihre Angriffe auf die Bürger Israels in den vergangenen Tagen auszuweiten. Wir akzeptieren keine Situation, in der israelische Bürger von Raketenterror bedroht sind. Kein Land würde das akzeptieren, Israel wird es nicht akzeptieren.
Heute haben wir strategische Ziele der Hamas gezielt getroffen. Wir haben ihr Vermögen, Raketen auf das Zentrum Israels abzuschießen, erheblich geschwächt, und wir arbeiten nun daran, den Beschuss des Südens zu erschweren.
Die Terrororganisationen Hamas, Islamischer Dschihad und andere greifen vorsätzlich unsere Bürger an, während sie sich absichtlich hinter ihren eigenen Bürgern verstecken. Andererseits versuchen wir, so weit wie möglich zu vermeiden, Zivilisten zu treffen – und das ist der fundamentale Unterschied zwischen ihnen und uns.
Dies zeigt auch der große Unterschied zwischen unseren Zielen, und nicht nur in unseren Methoden. Sie wollen uns von der Erdoberfläche ausradieren und haben keine Skrupel, Unschuldige und Zivilisten zu treffen.
Heute haben wir eine unmissverständliche Nachricht an die Hamas und die anderen Terrororganisationen gesendet und wenn nötig, wird ZAHAL die Operation ausweiten. Wir werden alles Nötige tun, um unsere Bürger zu schützen.“
(Außenministerium des Staates Israel, 15.11.12) |