Der als „jüdischer Terrorist“ bekannt gewordene Jakob „Jack“ Teitel ist am Mittwoch vom Bezirksgericht Jerusalem des zweifachen Mordes und einer Reihe weiterer Verbrechen für schuldig befunden worden.
Das Gericht hat Teitel damit für voll schuldfähig erklärt. In der Urteilsbegründung hieß es: „Es besteht für uns kein Zweifel, dass es keinen Zusammenhang zwischen seinen Taten und der psychischen Störung gibt, unter der er leidet. Aus diesem Grund haben wir entschieden, ihn für die von ihm begangenen Taten zu verurteilen.“
 Teitel im Gerichtssaal. Dass er nicht bereut, gab er später durch das Victory-Zeichen zu erkennen (Foto: G. Yochanan)
Teitel wurden in der Anklage zehn Straftaten vorgeworfen, darunter zweifacher vorsätzlicher Mord, zwei versuchte Morde, unerlaubter Waffenbesitz, Herstellung von Waffen und Aufruf zu Gewalttaten. Teitel hatte alle Taten gestanden. Im Laufe der Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Polizei und der Allgemeine Sicherheitsdienst (SHABAK) zahlreiche Hinweise auf seine Täterschaft hatten – er ihnen jedoch dennoch immer wieder entkam.
Der erste Mord, für den Teitel nun verurteilt wurde, ereignete sich 1997. Samir Akram Balbisi hatte Teitel angeboten, ihn nach Hause zu fahren. Dieser stimmte zu, zwang ihn während der Fahrt, am Straßenrand zu halten und tötete ihn mit einer Schusswaffe.
Drei Monate später entschloss sich Teitel, einen weiteren Palästinenser zu ermorden. Er fand sein Opfer in dem Ziegenhirten Issa Jabarin. Als er in der Nähe des Dorfes Sussia an ihm vorbeilief, tötete er ihn durch Schüsse in die Brust.
Eine weitere Straftat, derer Teitel nun für schuldig befunden wurde, ist der Aufruf zur Gewalt. Er hatte Plakate aufgehängt, die zum Mord an Schwulen und Lesben aufriefen und demjenigen 20.000 Shekel (etwa 4.000 Euro) versprochen, der „Sodom und Gomorrha“ ein Ende bereiten würde. Auf den Plakaten befand sich außerdem eine Anleitung zum Bau eines Molotow-Cocktails.
Im September 2008 deponierte Teitel darüber hinaus einen Sprengsatz in einem Blumentopf vor dem Haus von Prof. Zeev Sternhell, Träger des Israel-Preises für Politikwissenschaft. Bei der Explosion wurde Sternhell verletzt. Die Richter werteten dies als Mordversuch.
Der zweite Mordversuch betrifft den Jugendlichen Ami Ortiz. Teitel hatte einen Sprengsatz in einer Essenslieferung versteckt, der eigentlich Ortiz‘ Vater hatte treffen sollen. Diesen hatte Teitel im Verdacht, der Anführer einer messianischen Bewegung zu sein. Als Ami Ortiz die Essenslieferung öffnete und der Sprengsatz detonierte, wurde er schwer verletzt.
Die Angehörigen der Opfer Teitels, von denen viele im Gericht erschienen waren, zeigten sich mehrheitlich zufrieden mit dem Schuldspruch. Sie hofften, so eine Angehöriger, dass nun auch die Höchststrafe verhängt würde.
Auch Staatsanwalt Sagi Ofir begrüßte den Schuldspruch. „Dies ist eine wichtige Botschaft an den Terror an sich, und wir sind froh, dass das Gericht unserer Argumentation gefolgt ist, erklärte er.
(Ynet, 17.01.13) |