Seit mehr als dreißig Jahren gehörten drei Storchenpaare zum Frühling in Ramat-Magshimim in den nördlichen Golanhöhen. Während der größte Teil der 600.000 Störche auf ihrem Rückweg aus dem Süden nach Europa den Golan nur überfliegt, hatten diese drei Paare den ruhigen Ort im Norden des Landes für sich entdeckt.
Die Storchenpaare waren so sehr Teil des 582-Einwohner-Moshavs geworden, dass sie sogar in das Wappen des Ortes Aufnahme gefunden hatten. Doch im vergangenen Jahr war nur eines der Paare zurückgekehrt: Ein Nest war durch einen Unfall beschädigt worden, und ein zweites wurde verschmäht – wohl, weil in dessen Nähe ein Turm gebaut worden war, den die Vögel als zu nah empfanden.
 Ein Bild aus glücklicheren Tagen (Foto: Guzsbhtk)
Auch in einigen Gemeinden im südlichen Golan machten beim letzten Vogelzug nicht alle der zehn sonst nistenden Paare auf ihrer üblichen Zwischenstation halt.
Die Einwohner wollen den Verlust der liebgewordenen Gäste nicht einfach so hinnehmen: „Im Moshav werden sie erwartet“, so Meni Tzubri, der Leiter der Feldschule für den Golan und den Hermon. „Ihr Kommen ist einfach Tradition.“
Tzubri hat also die verlassenen Nester genau untersucht, und dann unter gewissen Adaptionen neue für die Störche gebaut. Die drei neuen Nester sind aus Olivenzweigen gefertigt und stehen am Ortsausgang in der Nähe des bisher bevorzugten Bachs der Vögel – und in sicherer Entfernung von Wohnhäusern.
Jetzt hoffen die Menschen im Golan, dass die Störche sie nicht weiter links liegen lassen.
(Haaretz, 19.02.13) |