Dienstag, 09.04.2013




Präsident Peres trifft US-Außenminister Kerry

Präsident Shimon Peres traf am gestrigen Holocaust-Gedenktag, Jom HaShoah, US-Außenminister John Kerry. Themen des Gesprächs waren der israelisch-palästinensische Friedensprozess, die Gefahr eines nuklear-bewaffneten Irans und die strategische Beziehung beider Länder. Zu Beginn des Treffens gaben beide Erklärungen vor der Presse ab.

Präsident Shimon Peres sagte:
„Wir freuen uns, dass sie heute am Holocaust-Gedenktag bei uns sind, und dass sie heute Morgen an der Gedenkzeremonie teilgenommen haben. Wir haben einen hohen Preis gezahlt und ein Drittel unseres Volkes verloren. Doch aus der Asche des Holocaust haben wir den jüdischen Staat wieder aufgebaut, mit der Stärke, uns selbst zu verteidigen, der Kraft, unser Land wieder aufzubauen und dem Glauben an Gerechtigkeit für jeden.“


US-Außenminister Kerry sagte dazu:
„Es ist mir wirklich eine sehr große Ehre, heute gemeinsam mit ihnen am Holocaust-Gedenktag hier zu sein. In Yad Vashem zu sein, und einen Kranz im Namen des amerikanischen Volkes niederzulegen, aber besonders, um die Einzigartigkeit der Trauer und Ehre mitzuerleben, mit der an diese ausnahmslose Zeit der Geschichte gedacht wird.“


Zum Friedensprozess mit den Palästinensern sagte Peres:
„Ein frischer Wind des Friedens weht durch den Nahen Osten. Die Wiederwahl von Präsident Obama und sein erfolgreicher Besuch der Region. (…) Die neue Regierung hier in Israel. Dies ergibt zusammen ein neues Gefühl von Optimismus, einen Glauben, dass Frieden möglich ist. Und Frieden ist möglich. Ich glaube, dass die Gräben überwunden und Meinungsverschiedenheiten durch Gespräche bewältigt werden können. Die Zweistaatenlösung ist die beste Lösung und die Umrisse für diese Lösung existieren bereits, zwei Staaten für zwei Völker – ein jüdischer Staat, Israel und ein arabischer Staat, Palästina.“


US-Außenminister Kerry sagte dazu:
„Ich sage jedem, dass ich mir keine Illusionen über die Schwierigkeiten mache. Wir haben sie erlebt. Aber man muss an die Möglichkeiten glauben, die vor uns liegen. Sie und ich glauben an sie, und ich bin sicher, dass es einen Weg nach vorn gibt. Ich bin zuversichtlich, dass wir zusammenarbeiten werden und uns in den nächsten Monaten öfter sehen werden.“ 


Zur Gefahr durch den Iran sagte Peres:
„Besonders am heutigen Tag sollten wir das Regime verurteilen, das den Holocaust leugnet und mit einem weiteren droht. Wir haben volles Vertrauen in sie, in Präsident Obama und die Völkergemeinschaft, die sich verpflichtet hat, einen nuklearen Iran zu verhindern. Ich habe keinen Zweifel, dass Präsident Obama, wenn er sagt, alle Optionen seien auf dem Tisch, dies auch genauso meint.“


US-Außenminister Kerry sagte dazu:
„Keine Option ist vom Tisch und keine Option wird vom Tisch genommen werden. Ich versichere ihnen, dass wir weiterhin nach einer diplomatischen Lösung suchen werden, aber wir halten die Augen offen, und wir verstehen, dass die Zeit rennt. Niemand wird es zulassen, dass der diplomatische Prozess Entscheidungen verhindert, die getroffen werden müssen, um die Welt vor einer weiteren Atomwaffe in den falschen Händen zu schützen.“ 


(Außenministerium des Staates Israel, 08.04.13)