Ohne Familie oder sonstige Angehörige war Leon Solomonovitch vor dem Unabhängigkeitskrieg aus dem rumänischen Galati ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina eingewandert. Seit der Schlacht um Isdud (das heutige Ashdod) im Mai und Juni 1948 galt er als vermisst.

Doch der Suchdienst der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) wollte sich damit nicht zufrieden geben und nahm sich die Akte Solomonovitch noch einmal vor. Und tatsächlich gelang es den Forschern, Licht ins Dunkel zu bringen.
Solomonovitch, so fanden sie heraus, war gefallen, und zwar in der Schlacht, seit der er als vermisst galt. Dokumente des Suchdienstes berichten von neun Toten, die vor Ort geborgen werden konnten. Diese wurden namentlich identifiziert und in einem Gemeinschaftsgrab bestattet, während Solomonovitch, der keine Angehörigen in Israel hatte, die nach ihm hätten suchen können, seitdem offiziell als vermisst galt.
Erst die neuerlichen Nachforschungen des Suchdienstes brachten nun den Entwurf einer Pressemitteilung zu Tage, in der von „etwa zehn Toten“ die Rede war, die geborgen worden seien. Aus Rücksicht auf die Gefühle der Familien der Gefallenen wurde jedoch im späteren offiziellen Bericht lediglich von neun Toten gesprochen – und Solomonovitch, der gemeinsam mit seinen Kameraden in dem Grab bestattet worden war, nicht für tot erklärt.
Bei einer Zeremonie soll der Name Solomonovitchs nun auf dem Grabstein hinzugefügt werden. Weder in Israel noch in Rumänien wurden allerdings Angehörige des Toten gefunden. „So sind wir also seine Familie“, erklärt Generalleutnant Gabi Almshali, der für die Suche zuständig war.
(Ynet, 27.05.13) |