Der Vorfall an der libanesischen Grenze, bei dem vor kurzem vier Soldaten der Israelischen Verteidigungskräfte (ZAHAL) verletzt wurden, hätte schlimmer enden können. Durch die Politik der ZAHAL, die systematisch Militärärzte in den Grenzkräften stationiert, war in diesem Fall eine schnelle medizinische Versorgung gewährleistet.
Doch die Doppelrolle als Soldaten und Ärzte ist für die Einsatzkräfte zunehmend eine Herausforderung, wie drei von ihnen berichten. Der 28-jährige Leutnant Dr. Eran sagt: „Für jeden Militärarzt stehen fünf andere bereit, die den Job wollen und sie wissen, dass sie ein hartes Training erwartet; so müssen Angehörige der Einheit Shayetet 13 tauchen können.“
 Soldaten der ZAHAL auf einem Fußmarsch (Foto: ZAHAL)
Ähnliches berichten Hauptmann Dr. A. von der Duvdevan-Eliteeinheit und Oberstleutnant Dr. Yuval, der zugleich Kampfpilot und Kommandeur der medizinischen Abteilung in der Israelischen Luftwaffe ist.
Die drei stimmen darin überein, dass sie als Ärzte zugleich Soldaten sein müssen und dass diese Doppelrolle über Leben und Tod entscheiden kann: Eran berichtet von einem Vorfall, wo die Prognose eines verletzten Soldaten durch den Einsatz von Sanitätern an Bord eines Schlachtkreuzers verbessert werden konnte.
Dr. Yuval weist auf noch einen anderen medizinischen Aspekt hin: „Lange Zeit konnte ein Soldat schon mit dem leichtesten Herzdefekt kein Pilot werden, jetzt wird dies manchmal erlaubt. Leute mit Augenproblemen können auf eigene Kosten Laseroperationen durchführen lassen. Trotzdem bestehen 35 Prozent von ihnen nicht die Pilotenprüfungen aufgrund von medizinischen Einwänden. Wir müssen durch ausführliche Tests insbesondere der Augen, des Herzens und der Lunge über die Flugfähigkeit der Piloten entscheiden.“
Die drei Ärzte sind fest von ihrer Unverzichtbarkeit im Einsatz überzeugt und entscheiden oft über die Durchführung oder Nicht-Durchführung eines Manövers. „Mittlerweile muss jede Mission von uns geprüft werden. Ich habe schon Fußmärsche aufgrund von Hitze verboten und damit großen Schaden verhindert.“
(Ynet, 14.08.13) |