Montag, 11.11.2013




Wirtschaftskurse für Palästinenser an der Universität Tel Aviv
Bereits die zweite Gruppe junger palästinensischer Geschäftsleute hat Ende Oktober eine Fortbildung absolviert, nachdem im Frühjahr schon 30 Teilnehmer erfolgreich an dem als „Mini-MBA“ bezeichneten Kurs teilgenommen hatten.

Das Programm umfasste 12 Kurstage an der Business School der Universität Tel Aviv, die die Teilnehmer, im Alter von 25-40 Jahren und meist mit technologischem Interesse, nicht in vergleichbarer Qualität im Westjordanland vorfinden.

Die Nachfrage war viel größer als das Angebot, sagt Mustafa Deeb, der das Projekt von Ramallah im Westjordanland aus koordiniert. Das Programm wurde von Wirtschaftsprofessoren der Universität Tel Aviv ins Leben gerufen, um „Palästinensern zu helfen, auf regionalem und internationalem Niveau konkurrenzfähig zu sein“, sagt Deeb. „Wir nennen es Mini-MBA (Master of Business Administration), weil es eine Kurzversion des zweijährigen Masters mit den Themen Strategie, Führung, Finanzierung, Buchhaltung, Marketing und Verkauf darstellt – in nur 12 Tagen. Im Programm geht es nicht um Frieden, sondern um Business“, fügt er hinzu. „Dahinter steht die Absicht, die Augen der Manager mittlerer Unternehmen für die internationale Geschäftswelt zu öffnen.“

Tel Aviv bietet den palästinensischen Wirtschaftsstudenten eine Lernumgebung, in der sie weder die Währung, noch die Zeitzone oder Essgewohnheiten ändern müssen. Tatsächlich haben sie mehr mit Israelis als mit Deutschen oder Amerikanern gemeinsam.

Einer der Organisatoren des Programms auf israelischer Seite, Alon Epstein, betont: „Wir sprechen nicht über Politik, Geographie, Religion oder Kultur. Wir halten es so professionell wie möglich und geben unser Wissen weiter. Die ökonomische Stärke der Teilnehmer, ihr Beständigkeit und Nachhaltigkeit ist letztlich auch ein strategisches Interesse Israels“.

(Israel21c, 05.11.13)