Donnerstag, 28.11.2013




Israeli ist Vizepräsident des Teilchenbeschleuniger-Projektes in Jordanien
Eliezer Rabinovici, Physikprofessor an der Hebräischen Universität in Jerusalem und Vorsitzender des Nationalen Komitees für Hochenergie-Physik, wurde zum Vizepräsidenten von SESAME ernannt, einer Organisation, die den Bau eines Teilchenbeschleunigers in Jordanien organisiert.

Bemerkenswert ist die internationale Zusammensetzung der Organisation: Mitgründer Rabinovici wurde am Mittwoch auch von iranischen, pakistanischen und palästinensischen Vertretern gewählt und wird an der Seite eines ägyptischen Kollegen das Projekt leiten.

Auch Deutschland ist an dem Projekt beteiligt: der Teilchenbeschleuniger, der in Jordanien als Forschungsanlage für Wissenschaftler aus der ganzen Region neu aufgebaut werden soll, stammt aus Berlin, wo er nach fast dreißig Jahren ausrangiert wurde. Deutsche Wissenschaftler helfen bei der Installation vor Ort mit. Weitere europäische Länder sind ebenso wie Israel an der Finanzierung beteiligt.

Das SESAME-Projekt wurde vor 20 Jahren als Kooperationsprojekt von Wissenschaftlern verschiedener Staaten im Mittleren Osten ins Leben gerufen. Das Ziel war es, etwa 30 Kilometer entfernt von der Allenby-Brücke, dem jordanisch-israelischen Grenzübergang, und nahe der Al-Balqa-Universität einen Teilchenbeschleuniger zu Forschungszwecken zu errichten, der von Wissenschaftler der Region aus Fächern wie Biologie, Chemie und Archäologie genutzt werden kann.

Die Fertigstellung des ersten Projektes dieser Art im Mittleren Osten ist für 2016 geplant.

„Es handelt sich um den Versuch vieler Wissenschaftler aus der ganzen Region zu beweisen, dass eine positive Zusammenarbeit für Ziele möglich ist, die im Interesse aller Staaten liegen“, sagte Rabinovici der Zeitung Haaretz. „Wir hoffen, dass mit der Fertigstellung ein Standort geschaffen wird, an dem auf höchstem wissenschaftlichen Niveau gearbeitet werden kann.“

(Haaretz/Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.2013)