Montag, 25.02.2008




Israel boykottiert ‚Durban II’

Israel wird nicht an der Menschenrechts- und Rassismus-Konferenz der UNO (‚Durban II’) teilnehmen, die für Anfang des kommenden Jahres geplant ist. Dies gab Außenministerin Tzipi Livni gestern auf dem jährlichen Treffen des Globalen Forums für die Bekämpfung des Antisemitismus in Jerusalem bekannt.

Der Entscheidung liegt die Einschätzung Israels und anderer westlicher Regierungen zugrunde, dass es unmöglich sein wird, das Abgleiten der Konferenz in ein Festival antiisraelischer Attacken zu verhindern.

Südafrika veranstaltete die erste Durban-Konferenz im Sommer 2001 unter der Schirmherrschaft des UN-Hochkommissars für Menschenrechte. Sie nannte sich  „The World Conference against Racism, Racial Discrimination, Xenophobia and Related Intolerance“, die meisten der Diskussionen drehten sich jedoch um Israels Behandlung der Palästinenser. Die USA und Israel verließen letztendlich die Konferenz, die in einer Zionismus und Rassismus gleichsetzenden Resolution gipfelte.

In Jerusalem hatte man ursprünglich eine Teilnahme an der Folgekonferenz beabsichtigt, doch wurde bald klar, dass nur eine geringe Chance bestünde, die Stoßrichtung der Veranstaltung zu ändern, nicht zuletzt weil Libyen der Menschenrechtskommission der UNO vorsitzt.

(Haaretz, 25.02.08)