Der israelische Literat, Redakteur und Übersetzer Aharon Amir ist heute Nacht im Alter von 85 Jahren gestorben. Bekannt machten ihn neben dem eigenen vielseitigen Oeuvre vor allem seine Übersetzungen von Klassikern der Weltliteratur, u.a. Charles Dickens, Lewis Carroll, George Eliot, John Steinbeck, Edgar Allan Poe, Ernest Hemingway, Herman Melville, Mark Twain und Henry James. Im Jahr 2003 erhielt er den Israel-Preis für Übersetzungen ins Hebräische.
Amir wurde 1923 als Sohn zionistischer Eltern in Litauen geboren und wanderte Anfang der 30 Jahre nach Israel ein, wo er das Gymnasium Herzliya besuchte. Im Alter von nur 14 Jahren schloss er sich der Hagana an, der Vorläuferin der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Später wurde er in die Reihen der Kampfverbände Lechi und Etzel aufgenommen.
Anfang der 40er Jahre geriet er in den Bannkreis des Dichters Yonatan Ratosh, mit dem er gemeinsam die Bewegung der Kanaaniter gründete. Diese vertrat eine Abkoppelung der Israelis vom Judentum und die Bildung einer neuen, hebräischen Nation.
Amir hat seinen Körper der Wissenschaft vermacht, eine Beerdigung wird es daher nicht geben.
(Haaretz/Yedioth Ahronot, 29.02.08) |