Mittwoch, 12.03.2008




Trügerische Ruhe – Rakete im Süden Ashkelons

Aus dem nördlichen Gaza-Streifen ist gestern Nachmittag eine Kassam-Rakete  auf Ashkelon abgeschossen worden. Nur eine Stunde zuvor hatte Ministerpräsident Ehud Olmert der israelischen Küstenstadt einen Solidaritätsbesuch abgestattet.

Die Rakete landete auf freiem Feld im Süden Ashkelons und verursachte weder Personen- noch Sachschaden. Vergangene Woche war die Stadt unter starken Beschuss mit Grad-Raketen geraten.

Es war dies seit Sonntag die erste und einzige aus dem Gaza-Streifen abgefeuerte Rakete. Lediglich einige Mörsergranaten wurden in Richtung Israel geschossen; sie landeten jedoch meist noch auf palästinensischem Gebiet. Die israelische Armee hat sich mit einer Reaktion zurückgehalten.

Kurz vor dem gestrigen Raketenangriff hatte Ministerpräsident Olmert in Hinsicht auf die relative Ruhe bemerkt: „Sie schießen nicht, und es ist nicht aus Liebe zu Israel und nicht, weil sie plötzlich die Kontrolle über die, die Raketen schießen, gewonnen haben. Wir treffen sie empfindlich, und sie pausieren, um darüber nachzudenken. Dies bedeutet aber nicht, dass sie nicht wieder anfangen. Wir haben kein Verlangen danach, die Bevölkerung in Gaza anzugreifen, und wir tun dies, weil wir keine andere Wahl haben.“

(Haaretz, 12.03.08)


Für die Rakete auf Ashkelon haben die Abu Ali Mustafa-Brigaden, der militärische Arm der Volksfront zur Befreiung Palästinas, die Verantwortung übernommen.

Die Gruppe erklärte, der Beschuss sei „die natürliche Antwort der Palästinenser auf die Verbrechen der Besatzung“. Quellen im Gaza-Streifen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass der Angriff die Ruhe zwischen Israel und den Palästinensern beeinträchtigen werde.

(Yedioth Ahronot, 11.03.08)