Erstmals in der israelischen Geschichte wird der See Genezareth (Kineret) in Zukunft unter besonderem staatlichen Schutz stehen. Ein entsprechendes Gesetz wurde gestern von der Knesset verabschiedet. Es schreibt die Einrichtung einer einheitlichen Behörde vor, die den Erhalt der Küste sichern soll, und weitet das Küstenschutzgesetz, das den öffentlichen Zugang zu den Stränden am Mittelmeer und am Roten Meer garantiert und die Beschädigung der Küstenlinie verbietet, auf Israel größtes Süßwasserreservoir aus.

Die neue Regelung geht auf eine Initiative der Abgeordneten Ophir Pines-Paz (Avoda) und Dov Khenin (Hadash) sowie des Finanzministeriums zurück und wurde in dritter Lesung ohne Gegenstimmen angenommen.
Gegenwärtig kümmern sich um die 56 Kilometer umfassenden Strände des Sees Genezareth etwa 20 verschiedene Körperschaften, die jeweils eigenen Verantwortlichkeiten und Interessen verpflichtet sind. Dieser Mangel an Einheitlichkeit hat zu großen Lücken in der Durchsetzung der relevanten Gesetze und letztlich zur Verletzung der Bauvorschriften und illegaler Einzäunung von Stränden geführt. Auch variierende Eintrittspreise, Müllablagerung und allgemeine Vernachlässigung haben Einzug gehalten.
Die neu einzurichtende Kineret Urban Union wird von einem 12köpfigen Vorstand geleitet werden, der sich aus Vertretern von Ministerien, lokalen Behörden, Universitäten und Umweltorganisationen zusammensetzt.
(Ha’aretz, 02.04.08) |