Die iranische Regierung hat am Dienstag die Verhaftung von sechs Gemeindeoberhäuptern der Bahai-Religion wegen „anti-iranischer“ Aktivitäten bestätigt. Ein Sprecher der Regierung, Gholam Hossein Elham, teilte mit, dass diese Gruppe „gegen die Interessen des Staates gearbeitet und Verbindungen mit Ausländern, insbesondere Zionisten“ unterhalten hätte.
Bereits im Januar wurden 54 Bahais im Iran wegen angeblicher regimefeindlicher Propaganda zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Die Bahai-Religion entstand im 19. Jahrhundert im Iran und war von den schiitischen Machthabern von jeher heftiger Verfolgung ausgesetzt. Ihr Prophet Bahaullah wurde vertrieben und ließ sich in Israel nieder. Seine Grabstätte in Haifa (Bild) ist die heiligste Stätte der Bahai.

Seit der islamischen Revolution Jahr 1979 gilt Bahai im Iran als illegal. Die dortigen 300 000 Gläubigen werden mit Anschlägen, Bedrohungen und Entführungen drangsaliert. Wie Albert Lincoln, der Generalsekretär der Bahai International Community betont, handelt es sich bei den jüngsten Festnahmen nur um die „Spitze des Eisbergs“.
(The Jerusalem Post/ Yedioth Ahronot, 20.05.08) |