Im Iran soll nun der Import von Krawatten verboten werden. Wie ein hochrangiger Vertreter der iranischen Zollbehörden gestern mitgeteilt hat, widersprechen sie dem „Wesen der iranischen Kultur“; damit müsse es nun ein Ende haben.
Der stellvertretende Generaldirektor der Zollbehörden, Asgar Hamidi, wurde von der Nachrichtenagentur Fars dahingehend zitiert, dass scharfe Aktionen ergriffen werden müssten, um die Einfuhr von Schlipsen zu stoppen.
Krawatten sind im Iran während der Zeit des Shahs in Mode gekommen. Im Zuge der islamischen Revolution von 1979 wurden sie von den Behörden als Zeichen der Westernisierung verboten. Seitdem werden sie von Regierungsvertretern und Amtsträgern vermieden.
Freiwillige der iranischen Revolutionswächter durchkämmen die Straßen mit Scheren in den Händen, um notfalls Schlipse abzuschneiden, wenn sie einem begegnen. Die iranische Polizei hat unterdes bekannt gegeben, dass sie die „Sittsamkeitskontrollen“ in der Öffentlichkeit verdoppeln will.
Im vergangenen Jahr ist im Iran ein bisher beispielloser Feldzug zur Durchsetzung des muslimischen Dresscodes geführt worden. Vor allem Frauen wurden auf offener Straße zurechtgewiesen und teils von der Polizei abgeführt.
(Yedioth Ahronot, 22.05.08) |