Freitag, 18.07.2008




Hisbollah expandiert im Südlibanon

Die Terrororganisation Hisbollah weitet ihre Präsenz im Südlibanon weiter aus, indem sie Land kauft, um dort Militärposten und Raketenbasen einzurichten. Nach Informationen aus israelischen Sicherheitskreisen betrifft dies auch Dörfer mit nicht-schiitischer Bevölkerungsmehrheit.

Dahinter steht die Absicht, die Kontrolltätigkeiten der UNIFIL-Soldaten in der Region zu unterlaufen. Ihrem Mandat nach dürfen sich die internationalen Friedenstruppen frei im Südlibanon bewegen, die Dörfer und Städte jedoch nur in Begleitung von Soldaten der libanesischen Armee betreten, die der Hisbollah gewöhnlich im Vorfeld Bescheid gibt.

Die israelische Armee steht an der Nordgrenze ohnehin in erhöhter Alarmbereitschaft, da die Aussichten auf eine Gewaltaktion der Terrororganisation nach dem Gefangenenaustausch vom Mittwoch wieder gestiegen sind. Die Hisbollah braucht sich nun keine Zurückhaltung mehr aufzuerlegen.

Unterdes steigt die Popularität von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah innerhalb der arabischen Welt weiter an. Bei einer in  Ägypten, Saudi-Arabien, dem Libanon, Marokko, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführten Umfrage, die die Brookings Institution in Washington am Mittwoch veröffentlicht hat, erkor eine Mehrheit von 26% den libanesischen Terrorscheich zum meistbewunderten arabischen Führer. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Syriens Präsident Bashar Assad (16%) und Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad (10%).

Prof. Rafi Israel von der Hebräischen Universität zeigt sich von dem Ergebnis nicht überrascht: „Es zeigt sich, dass die mörderischsten und barbarischsten Führer auch die Champions der arabischen Welt sind“, sagte er am Mittwoch.

(The Jerusalem Post, 16./17.07.08)