Allein erziehende Eltern können von nun an ein Hochschulstudium absolvieren, ohne dass ihnen die Rente der Sozialversicherung entzogen wird. Den entsprechenden Gesetzesvorschlag hat die Knesset gestern verabschiedet. Das Gesetz behebt den derzeit herrschenden Missstand, dass allein erziehenden Eltern, die an einer Hochschule studieren wollen, per Gesetz automatisch die Rentenansprüche gestrichen werden, auch dann wenn die Finanzierung des Studiums durch ein Stipendium oder andere Geldquellen gesichert ist.
„Zahlreiche allein erziehende Mütter befinden sich in der Falle, da das Gesetz sie daran hindert, sich weiter zu entwickeln und weiter zu bilden, was ihre Möglichkeiten einschränkt, Geld zu verdienen und aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen“, sagte der Abgeordnete Gideon Ezra (Likud; Bild rechts), der das Gesetz gemeinsam mit den Abgeordneten Marina Solodkin (Kadima, Bild Mitte) und Orit Noked (Avoda; Bild links) initiiert hat.

„Die gegenwärtige Situation ist absurd. Der Staat droht mit der Streichung der Renten und macht die Frauen damit für ewig von der Rente abhängig“, so Noked. „Der Gesetzesvorschlag wird es allein erziehenden Eltern ermöglichen, einen Beruf zu ergreifen und damit den Teufelskreis der Armut zu verlassen; und damit ist nicht nur ihnen, sondern dem ganzen Staat geholfen.“
Solodkin hat bereits seit acht Jahren versucht, eine Gesetzesänderung herbeizuführen – ohne Erfolg. Durch die gemeinsame Anstrengung von Vertretern der drei großen Parteien ist die Sache nun geglückt.
(Haaretz, 23.07.08) |