Freitag, 08.08.2008




Antike Olivenpresse entdeckt

Bei Probegrabungen im Moshav Ahihud in Westgaliläa ist eine große Olivenpresse entdeckt worden. Der einzigartige und beeindruckende Komplex geht in die byzantinische Epoche zurück und ist einer der größten seiner Art, der je in Israel freigelegt worden ist. Die Ausgrabungen wurden als Teil eines Entwicklungsplans zum Ausbau der Ortschaft durchgeführt.


Foto: IAA

Michael Cohen, der Ausgrabungsleiter von der Israelischen Altertumsbehörde (IAA), bemerkte dazu: „Im 7. Jh. n. d. Z. ereignete sich ein großer Brand in der Olivenpresse. Spuren der Feuerbrunst, die sich auf den Mauern des Gebäudes recht deutlich erkennen lasse, haben die Struktur zerstört und den weiteren Gebrauch der Anlage verhindert.“ Dieser Vorfall habe jedoch viele Details der Olivenpresse „erhalten“.

In der Mitte des Gebäudes wurde ein großer runder Stein zum Pressen gefunden, auf dem ein Mühlstein platziert war. Neben der Produktionsanlage wurden auch zwei Steinbehälter freigelegt, die zur Speicherung des Öls verwendet wurden. Zusammen konnten sie etwa 20 000 Liter fassen. Sowohl die Behälter als auch der sie umgebende Raum sind mit Mosaiken ausgestattet. Die aufwendige Gestaltung deutet darauf hin, dass der Komplex nicht auf die Initiative einer Einzelperson hin errichtet worden ist.


Foto: IAA

Die zahlreichen kleineren Einzelfunde legen die Vermutung nahe, dass sich nahebei eine Kirche befunden hat, die Archäologen gehen daher davon aus, dass die Olivenpresse in einem byzantinischen Kloster angesiedelt war.

Der Standort der Anlage etwa 9 Kilometer östlich von Akko unterstreicht die frühere Bedeutung der Region als landwirtschaftliches Zentrum.

Möglichkeiten der Erhaltung und Präsentation des interessanten Fundes werden gegenwärtig gemeinsam mit den Bewohnern des Moshavs eruiert.

(Außenministerium des Staates Israel, 06.08.08)