Ägypten hat im vergangenen Monat Dutzende von Schmuggeltunneln an seiner Grenze zum Gaza-Streifen bei Rafiah versiegelt. Die Tunnel werden von Palästinensern für den illegalen Transfer von Waren und Waffen benutzt. Außerdem hat Ägypten gestern 700 Polizisten nahe der Philadelphi Route stationiert, um einen befürchteten Durchbruch von Hamas-Anhängern im Rahmen einer Demonstration für die Öffnung der Grenze zu verhindern.
Palästinensischen Einschätzungen nach wurden bislang mindestens 40 Schmuggeltunnel lokalisiert und geschlossen; in einen Teil von ihnen hätten die Ägypter Giftgas geleitet, um Schmuggler zu vertreiben. Gleichwohl gehe der illegale Tunnelverkehr beinahe ungestört weiter.
Die Spannungen zwischen Ägypten und der Terrororganisation Hamas, die den Gaza-Streifen beherrscht, haben in letzter Zeit zugenommen. Während die palästinensische Terrororganisation erbost darüber ist, dass Ägypten die Öffnung des Grenzübergangs in Rafiah verweigert, fordert die Arabische Republik auf palästinensischer Seite mehr Flexibilität bei dem geplanten Gefangenaustausch mit Israel, in dessen Rahmen der vor über zwei Jahren in den Gaza-Streifen verschleppte israelische Soldat Gilad Shalit freigelassen werden soll.
(Haaretz, 11.08.08) |