Im Vorfeld der anstehenden Wahlen zeichnen sich weitere personelle Veränderungen in der israelischen Politik ab.
Am Samstag kündigte der dienstälteste Knesset-Abgeordnete, Ran Cohen von der Meretz-Partei, sein Ausscheiden aus dem politischen Leben an. Der 68jährige ist seit 24 Jahren ununterbrochen Mitglied der Knesset gewesen, 1999 bis 2000 war er Minister für Industrie und Handel in der Regierung Barak. Zweimal kandidierte er - vergeblich - um den Vorsitz seiner Partei.

Cohen (Bild) teilte mit, dass er ein drittes Kapitel in seinem Leben aufschlagen und das tun wolle, wonach ihm der Sinn steht: „Schreiben, Vorträge halten, gesellschaftliche und öffentliche Aktivitäten unterstützen, die mich interessieren, solange ich noch die volle Kraft habe.“
In der vergangenen Woche hatte bereits der bekannte Meretz-Politiker Yossi Beilin seinen Rückzug aus der Politik bekannt gegeben.
Auf der anderen Seite des politischen Spektrums beabsichtigt indes Benny Begin, der Sohn des früheren israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin, in die Politik zurückzukehren und sich wieder dem Likud anzuschließen. Begin fungierte von 1996/97 als Wissenschaftsminister unter Binyamin Netanyahu, bevor er aus Protest gegen das Wye-River-Abkommen, in dem der Abzug der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) aus Hebron vereinbart wurde, zurücktrat. 1999 kandidierte er mit der rechten Herut-Bewegung für das Amt des Ministerpräsidenten, zog sich nach deren schlechtem Abschneiden dann jedoch aus der Politik zurück.

Auch die frühere Armee-Sprecherin Miri Regev (Bild) gab am Samstag ihren Beitritt zum Likud bekannt.
(Haaretz, 01./03.11.08) |