Israels neue Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Gabriela Shalev, hat eine Woche vor dem 70. Jahrestag des Novemberpogroms vor der UN-Vollversammlung gesprochen. Anlass war der aktuelle Bericht des Generalsekretärs zum Holocaust-Gedenken. Shalev warnte dabei vor einer Unterschätzung der iranischen Bedrohung.

„Der Staat Israel und das jüdische Volk würdigen die historische Resolution in Bezug auf das Holocaust-Gedenken, die die Vollversammlung vor drei Jahren einmütig verabschiedet hat. Diese Resolution ist jedoch, ebenso wenig wie der Bericht des Generalsekretärs, ein Selbstzweck. Das Holocaust-Gedenken muss ein dynamisches und kontinuierliches Bemühen sein, dass uns dazu verpflichtet, die Lehren des Nazi-Genozids auf sich entwickelnde Bedrohungen unserer Zeit zu übertragen.
Daher dürfen wir die besorgniserregende Tatsache nicht ignorieren, dass wir heute - mehr als 60 Jahre nach dem Holocaust - hören, wie von eben diesem Pult aus der Führer eines Mitgliedsstaats zur Vernichtung eines anderen Mitgliedsstaats aufruft und die historischen Realitäten des Holocaust leugnet.
In diesem Saal haben alle Mitgliedsstaaten geschworen: „Nie wieder“. Somit obliegt es uns, derlei Äußerungen nicht lediglich zu verdammen, sondern sofort und entschlossen gegen einen Mitgliedsstaat vorzugehen, dessen Führer solche verabscheuungswürdigen und gefährlichen Worte von sich geben. Denn schließlich begann der Nazi-Holocaust nicht in den Gaskammern. Dies ist, wo er endete. Der Nazi-Holocaust begann mit gefährlichen Worten von Menschen.“
Die vollständige Rede in englischer Sprache findet sich unter dem folgenden Link: http://israel-un.mfa.gov.il/mfm/Data/148762.doc
(UN-Vertretung des Staates Israel, 03.11.08) |