Montag, 17.11.2008




Peres: Iran bedroht auch Sunniten

Israels Präsident Shimon Peres hat den Nutzen umrissen, den die sunnitischen Araber aus einem Frieden mit Israel ziehen können. Vor jüdischen Gemeindeoberhäuptern betonte er am Montag auf der United Jewish Communities General Assembly (GA) in Jerusalem, dass die Bedrohung durch den Iran die sunnitischen Nationen mit Israel verbinde.

„Einige arabische Intellektuelle haben mir erzählt: ‚Ihr seid besorgt wegen dem Iran. Wir sind besorgt wegen dem Iran. Mehr als ihr. Ihr könnt euch behaupten. Aber der Iran ist die größte Bedrohung für uns – nicht wegen seiner Bomben und Langstreckenraketen, sondern wegen seiner Ambitionen.“

„Dies ist heute das einzige Land in der Welt, das imperiale Ambitionen hat, sie wollen den Nahen Osten beherrschen“, sagte Peres und fügte hinzu: „Sie wollen den Nahen Osten im Namen ihrer Religion – ihrer Spielart von Religion – beherrschen. Die Perser im Iran zählen insgesamt 35 Millionen Menschen. Die Iraner zählen 70 Millionen, die Hälfte von ihnen sind Minderheiten, und die Hälfte sind Perser. Und es sind die Perser, die die Ayatollahs und Fanatiker produzieren. Sie wollen 350 Millionen Menschen [im Nahen Osten] kontrollieren, von denen 90% Sunniten sind.“

Der Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass die Sunniten daher eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israel und den Palästinensern unterstützen würden.

Ministerpräsident Ehud Olmert hatte bereits am Sonntag auf der Versammlung zur iranischen Bedrohung gesprochen:

„Der Iran hat sein Streben nach Atomwaffen nicht eingestellt. Der Iran hat nicht damit aufgehört, Terroristen im Irak, in Syrien, im Libanon und in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sowie auf der ganzen Welt zu finanzieren und auszubilden.“

„Der Iran hat sein Streben nach regionaler Hegemonie und der Schaffung von Chaos in einer gepeinigten Region nicht eingestellt. Wir müssen unsere Kräfte als Teil der von den USA geführten internationalen Gemeinschaft vereinen. Wir müssen dem böswilligen Eifer des Iran entgegentreten und ihn mit großer Kraft durchkreuzen.“


(Haaretz, 16./17.11.08)