Freitag, 16.01.2009




Hamas-Führer Siam bei Luftangriff getötet

Der Hamas-innenminister Said Siam ist am Donnerstag bei einem Luftangriff der israelischen Luftwaffe gemeinsam mit seinem Bruder und einem weiteren Helfer ums Leben gekommen. Siam war einer der ranghöchsten Führer der Hamas und stark für den terroristischen Charakter der Organisation mitverantwortlich.

Zwischen 1989 und 1992 war er viermal von Israel verhaftet worden und danach zweimal von der Palästinensischen Autonomiebehörde. In Reaktion auf die Entführung und Ermordung des israelischen Grenzschützers Nissim Toledano wurde er 1992 in den Libanon verbannt.

2003 wurde er ein Vollzeit-Mitglied der Hamas-Führung und stieg in der Hierarchie zur Nummer 3 auf, hinter Ismail Haniyeh und Mahmoud Zahar. Viele sahen in ihm den Extremsten von allen. Im März 2006 wurde er zum Innenminister der Hamas im Gaza-Streifen ernannt. Er rief die „Exekutiv-Truppe“ ins Leben, eine Hamas-Miliz, die ihm direkt unterstand. Hierfür wurde er international ebenso kritisiert wie für die Ernennung des gesuchten Top-Terroristen und Vorsitzenden der sog. Volkswiderstandskomitees Jamal Abu Samhadana zum Leiter seiner Polizei. Menschenrechtsgruppen beschuldigten Siams Ministerium der Folter und der illegalen Inhaftierung von Rivalen.

Im Jahr 2006 besuchte Siam den Iran, um Know-how und finanzielle Unterstützung zu bekommen. Er traf sich dort mit dem iranischen Innenminister und dem Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad. Er war eine der treibenden Kräfte der gewaltsamen Machtergreifung der Hamas im Gaza-Streifen im Juni 2007 und zeichnete sich daraufhin durch die grausame Verfolgung politischer Rivalen aus.

(Außenministerium des Staates Israel, 15.01.09)