Das Werk Theodor Herzls (1960-1904) soll noch mehr Leser erreichen. Anlässlich des Geburtstags des zionistischen Visionärs an diesem Montag hat die Jugendbewegung Noar Ha’oved Vehalomed mitgeteilt, dass sie seinen utopischen Roman „Altneuland“ erstmals auch ins Amharische, das von den Israelis äthiopischer Herkunft gesprochen wird, übersetzen lassen will. Außerdem will sie Exemplare in Hebräisch, Arabisch, Englisch und Russisch verbreiten.
„Herzls Vision ist heute so relevant wie eh und je“, sagt Pessach Hausfater, der Direktor von Noear Ha’oved Vehalomed. „Und wir sind der Meinung, dass sich nicht nur alle jungen Leute im Staat Israel mit dem Bild eines jüdischen Staates, wie Herzl es im Auge hatte, vertraut machen sollten, sondern dass es auch möglich und richtig ist, seine praktische Vision in der heutigen Gesellschaft zu verwirklichen.“
„Fragen Sie äthiopische, arabische oder russische Familien in Israel, ob sie mit Herzls Ideen beispielsweise zu einer freieren Erziehung vertraut sind“, so Hausfater. „Es ist eine Frage, die in die nationale Debatte gehört, und israelische Politiker müssen damit beginnen, die Vorschläge Herzls umzusetzen.“

„Altneuland“ wurde 1902 in deutscher Sprache veröffentlicht. Der Roman beschreibt eine spirituelle und ethische Modellgesellschaft von liberal-egalitärem Zuschnitt und hatte starken Einfluss auf die zionistische Bewegung. Allerdings wurde auch früh kritisiert, dass sein Ideal eine deutschsprachige Gesellschaft mit europäischen Sitten darstellte.
(The Jerusalem Post, 03.05.09) |