Mittwoch, 03.06.2009




Mehr israelische Araber unterstützen Zivildienst
Innerhalb der arabischen Bevölkerung Israel wächst die Neigung, die Möglichkeit einen Ersatzwehrdienst abzuleisten, wahrzunehmen. Das Angebot eines nationalen Zivildienstes wird unter israelischen Arabern seit längerem heftig diskutiert.

Das israelische Erziehungsministerium hatte vor zwei Jahren eine Initiative gestartet, um die Araber in das Programm einzubinden. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Maagar Mochot hat nun ergeben, dass immer mehr israelische Araber dem Zivildienst hoch motiviert gegenüberstehen.

„Ich möchte den Zivildienst machen; es ist wichtig für mich, weil ich im Staat Israel lebe und etwas beitragen möchte“, sagt etwa die 18jährige Nida Abuliga, die seit einigen Monaten freiwillig im RAMBAM-Krankenhaus in Haifa gearbeitet hat. „In meiner Gemeinde finden sie nicht wirklich gut, was ich tue, da wir Muslime sind, aber in meinem Elternhaus wird das nicht als wichtig betrachtet.“

Auch der 19jährige Samar Awat, der in seinem Heimatdorf Computer-Unterricht gibt, bereut nicht, sich für den Zivildienst entschieden zu haben, wenngleich auch in seinem Fall negative Reaktionen von Nachbarn nicht ausgeblieben sind: „Nun sind sie nicht mehr dagegen, weil auch sie von meiner Hilfe profitieren… Mir ist es egal, was die Leute gegen den Staat sagen, denn das ist mein Dienst.“

(Yedioth Ahronot, 02.06.09)