Judea Pearl, der Vater des 2002 von islamistischen Terroristen in Pakistan geköpften Journalisten Daniel Pearl, analysiert in einem Kommentar für das Wall Street Journal, warum die Rede von US-Präsident Barack Obama in Kairo die meisten Israelis eher kalt gelassen hat.
„Ein Aufruf zum einem gleichzeitigen Einfrieren sowohl der israelischen Siedlungen als auch der palästinensischen Hetze, begleitet von Zeitplänen und Kontrollmethoden, hätte beide Seite zu einem gleichwertigen Aufrichtigkeitstest eingeladen. So ein Test könnte den ‚Neuanfang’, für den Mr. Obama plädiert, in Gang bringen.
Obamas Begründung für Israel Legitimität begann mit dem Holocaust, nicht mit der Geburtsstätte der jüdischen Geschichte. ‚Das Streben nach einem jüdischen Heimatland’, sagte er, ‚ wurzelt in einer tragischen Geschichte, die nicht geleugnet werden kann’. Wer noch definiert Israels Legitimität auf diese Weise? Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad tut es. Der Iran betrachtet Israel als ein der Region fremdes Gebilde, eilig geschaffen, um die europäische Schuld am Holocaust zu lindern. Israelis betrachten diese Geschichtsverzerrung als Angriff auf den Kern ihrer Identität als Nation.
Eine Bekräftigung von ‚Israels historischem Existenzrecht’, basierend auf einem 2000 Jahre alten Streben nach Wiederaufbau der nationalen Heimat, ist, was die Region von Mr. Obama hören muss. Die magischen Worte „historisches Recht“ haben das Potential, die gesamte Gleichung im Nahen Osten zu verändern. Sie vermitteln eine wirkliche Verpflichtung zur Dauerhaftigkeit und können daher den Friedensprozess mit der Offenheit und dem guten Willen beleben, an denen es ihm bisher gemangelt hat.“
Den vollständigen Artikel gibt es unter dem folgenden Link: http://online.wsj.com/article/SB124476334397008215.html
(The Wall Street Journal, 12.06.09) |