Mittwoch, 01.07.2009




Interreligiöse Konferenz in Kasachstan - Peres ruft zum Frieden auf
Israels Präsident Shimon Peres hat heute auf der Interreligiösen Konferenz in Kasachstan zum Frieden und Dialog zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften aufgerufen. Dabei warnte er auch vor der Verzerrung von Religion im Zeichen von Terror und Extremismus.

„Während die monotheistischen und humanistischen Gläubigen, Christen, Muslime und Juden, glauben, dass es nur einen Gott für alle gibt, der mitleidsvoll, barmherzig und gerecht ist, gibt es heutzutage andere – glücklicherweise eine Minderheit -, die einen anderen Gott heilig halten, einen Gott, der Massaker erlaubt, Grausamkeit vergibt und seine Gläubigen zu Zerstörung, Mord, Lüge und Verderben aufruft.

Diese verzerrte Strömung stellt eine Verunglimpfung des Herrn dar. Sie ist keine Religion, sondern ein Verbrechen, ein Verbrechen gegen Gott und Mensch. Wir müssen die Religion vom Terror trennen. Dies sollte ein gemeinsames Bemühen aller Gläubigen sein, unabhängig von Glaube, Bekenntnis und Geschlecht.

Kürzlich sprach ich mit seiner Heiligkeit dem Papst, als er das Heilige Land besuchte, und er teilt dieses Anliegen. Während seines Besuchs schlossen unsere Wissenschaftler die Entwicklung einer neuen Weizenart ab, die vier Ähren statt einer hat. Wir nennen ihn angereicherten Weizen. Die Menschen sollten Weizen anreichern statt Uran.

Auch viele muslimische Religionsoberhäupter haben ihre Besorgnis über die fürchterliche Korrelation zwischen Religion und Terror zum Ausdruck gebracht. Und meine Freunde, die Oberrabbiner Israels, haben jene scharf verurteilt, die sich für nichts auf den Namen Gottes berufen und in seinem Namen unschuldige Menschen töten. Tausende, wenn nicht Millionen von Muslimen sind von den Extremisten, die sich auf den Namen Allahs berufen, ihres Lebens beraubt worden. In den New Yorker Twin Towers verloren Christen, Muslime, Juden, Buddhisten und Atheisten gemeinsam ihr Leben.“

„Wir müssen aufstehen und die Fanatiker zurückweisen, den Förderern von Hass und Konflikten entgegentreten. Ihr so genannter Gott ist nicht unser Gott. Ihr Glaube ist nicht unser Glaube. Unsere antwort an sie sind Friedensinitiativen.

Wir sind uns des großen Wandels bewusst, der sich in den Position einer Mehrheit von arabischen Staaten in Richtung eines Friedens mit Israel vollzogen hat: ein Übergang von den drei „Neins“ von Khartoum – nein zu Verhandlungen, nein zur Anerkennung, nein zum Frieden – zu den drei „Jas“ der saudischen Initiative. Der König des Haschemitischen Königreichs von Jordanien, Abdallah II., hat dies als Bereitschaft von 57 arabischen und muslimischen Staaten zum Frieden mit Israel definiert.

Hier, von dieser Plattform aus, mit Ihrer Erlaubnis, Herr Präsident, rufe ich den König Saudi-Arabiens, Abdallah bin Abd al-Aziz Al Saud, den Initiator des arabischen Friedensplans, zu einem Treffen in Jerusalem oder in Riyad auf oder zu einer Reise nach Kasachstan, und gemeinsam mit anderen arabischen Führern werden wir Ihre Vision, unsere Vision und die Vision aller Gläubigen an unseren gemeinsamen Gott des Friedens und der Gerechtigkeit verwirklichen können.“

Die vollständige Rede gibt es unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2009/Address_President_Peres_Interfaith_Conference_Kazakhstan_1-Jul-2009.htm

(Außenministerium des Staates Israel, 01.07.09)