Im Gaza-Streifen zieht sich die Schlinge des islamischen Sittengesetzes immer enger zu. Die Bewohner des von der palästinensischen Terrororganisation kontrollierten Gebiets sehen sich mehr und mehr Eingriffen in ihr Alltagsleben ausgesetzt.
Das Religionsministerium in Gaza betreibt derzeit eine erklärte „Tugendkampagne“, im Rahmen derer etwa zu nach Geschlechtern getrennten Hochzeitspartys und zum Verzicht auf Popmusik aufgerufen wird. Ein wichtiger Aspekt ist neben der Trennung von Mann und Frau in der Öffentlichkeit auch die Frage des Kleidungsstils.
„Wir müssen die Leute dazu anhalten, tugendhaft zu sein und sich von Sünden fernzuhalten“, erklärte der stellvertretende Religionsminister Abdullah Abu Jarbou, der darauf hinweist, dass man auf einen stufenartigen Ansatz setze. Aber das islamische Gesetzt werde kommen. „In der Zukunft ist es unvermeidlich, dass es durchgesetzt wird.“
Bereits jetzt werden junge Männer am Strand angewiesen, Hemden zu tragen und Schmuck abzulegen, da dies unislamisch sei. Selbst Rettungsschwimmer müssen sich verhüllen. Ein weiterer Stein des Anstoßes für die Hamas sind leicht bekleidete Schaufensterpuppen, die nach und nach aus den Läden verschwinden. Rechtsanwältinnen müssen vor Gericht ab September Kopftücher tragen.
(Yedioth Ahronot, 29.07.09) |