Montag, 10.08.2009




Hisbollah-Anschläge gegen Israelis befürchtet
Nach den jüngsten Zwischenfällen im südlibanesischen Grenzgebiet geht  man in israelischen Sicherheitskreisen von einer erhöhten Gefahr von Terroranschlägen der Hisbollah aus. Das Verteidigungsministerium warnt angesichts der Urlaubssaison davor, dass israelische Touristen und Repräsentanten im Ausland ins Visier der schiitischen Terrororganisation rücken könnten.

Erst vor einigen Monaten war ein geplanter Anschlag auf die israelische Botschaft im aserbaidschanischen Baku vereitelt worden.

Die Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel setzten sich auch am Wochenende fort. Zuletzt drohte ein hochrangiges Hisbollah-Mitglied, Hashem Safi a-Din, mit den stark erweiterten militärischen Kapazitäten seiner Organisation. Er prophezeite, dass der Krieg von 2006 im Vergleich zur Antwort der Hisbollah auf einen eventuellen israelischen Angriff „wie ein Witz“ erscheinen würde.

Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu widersprach am heutigen Montag Berichten, nach denen die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah weiter steigen würden. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass die libanesische Regierung als verantwortlich für jegliche Attacken von Seiten der Terrororganisation betrachtet werden würde. Nach dem offiziellen Beitritt der Hisbollah zur libanesischen Regierung könne man in dieser Hinsicht keine Trennlinie mehr zwischen ihr und dem Staat ziehen.

Die Explosion eines Waffenlagers der Hisbollah im Südlibanon Mitte Juli sowie der von ihr initiierte Grenzübertritt libanesischer Zivilisten nahe der umstrittenen Sheba-Farmen hatte für starke Beunruhigung in Israel gesorgt.

(Haaretz, 10.08.09)