Mittwoch, 19.08.2009




Interne Quellen bestätigen: Hisbollah wird vom iranischen Regime gesteuert

Zwei hochrangige Vertreter des iranischen Regimes und der Terrororganisation Hisbollah haben sich jetzt über die Beziehungen zwischen dem iranischen Regime und der Hisbollah geäußert: Ali Akbar Velayati, außenpolitischer Berater des iranischen geistlichen Führers Khamenei, erklärte, das iranische Regime stelle den Terrororganisationen Hisbollah und Hamas volle und umfassende Unterstützung zur Verfügung. Die Hisbollah sei dem iranischen Regime deshalb verpflichtet. Scheich Naim Qassem, stellvertretender Generalsekretär der Hisbollah, betonte, Khamenei sei eine Quelle von Legitimität für seine Organisation. Die Hisbollah erhalte von ihm islamische Weisungen zu allen prinzipiellen Fragen, unter anderem auch zu Angriffen auf Israel.

Velayati tätigte seine Aussage am 25. Juli 2009 im TV-Sender „Al-Jazeera“. In einem Interview sagte er, das iranische Regime habe die Hisbollah im Zweiten Libanonkrieg 2006 umfassend unterstützt und die Verantwortung für die Hamas während der Kämpfe im Gaza-Streifen 2008/09 übernommen. „Ein Teil des Widerstandes der Palästinenser im Gaza-Streifen ist nur dank iranischer Hilfe und Unterstützung möglich“, so Velayati. 

Das iranische Regime betrachtet die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gaza-Streifen als zwei wichtige Machtzentren, die bei der Verfolgung der eigenen strategischen Ziele von Nutzen sein können. Dabei steht das Streben nach regionaler Hegemonie im Nahen Osten im Mittelpunkt. Das iranische Regime kann Hisbollah und Hamas dazu einsetzen, um Bevölkerungszentren im Norden und Süden Israels zu bedrohen, seinen Einfluss in der arabisch-muslimischen Welt zu vergrößern, die Friedensverhandlungen zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde zu beschädigen und den Einfluss der prowestlichen sunnitischen Staaten zu untergraben.

In einem Interview mit der libanesischen Tageszeitung „Nahar al-Shahab“ bestätigte Scheich Naim Qassem am 30. Juli 2009 die Aussagen Velayatis. Die Hisbollah würde keinen Krieg gegen Israel führen ohne die Erlaubnis des obersten Rechtsgelehrten des Iran einzuholen, so der stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah. Der oberste Rechtsgelehrte – ein Begriff, der für das iranische Staatsoberhaupt Khamenei benutzt wird – mische sich jedoch nicht in die Details der Ausführung seiner Weisungen ein. Die Wahl des Zeitpunktes und der einzusetzenden Waffen liege in der Hand der Hisbollah.

Qassem hatte bereits 2007 erklärt, die Hisbollah bestimme ihr politisches Programm nicht selbst. Die Organisation sei in allen Facetten des Kampfes gegen Israel abhängig von den religiösen Weisungen der iranischen Führung. Dies ist auch angesichts der Tatsache bemerkenswert, dass die Terrororganisation Hisbollah als Partei im libanesischen Parlament vertreten ist und sich bemüht, dort ein Vetorecht zu erlangen.

(Intelligence and Terrorism Information Center http://www.terrorism-info.org.il, 10.08.2009)