Bei Ausgrabungen der israelischen Altertumsbehörde in der David-Stadt am Rande der Jerusalemer Altstadt ist jüngst ein großräumiges Wohnhaus aus der römischen Zeit freigelegt worden, das sich auf das 4. Jahrhundert n.d.Z. datieren lässt.
Nach Auskunft des Ausgrabungsleiters Dr. Doron Ben-Ami erstreckte sich das zweistöckige und mit einem Ziegeldach bedeckte Gebäude über 1000 Quadratmeter. In der Mitte des Hauses befand sich ein großer Innenhof mit Säulengängen.
Das Gebäude ist wahrscheinlich im 3. Jahrhundert n.d.Z. errichtet worden und wurde dann im 4. Jahrhundert von einem Erdbeben zerstört, dessen Spuren sich noch heute im Areal der Ausgrabung erkennen lassen. In den Ruinen fanden die Archäologen Säulenreste, Mosaike und Freskenfragmente, die aus dem zweiten Stock hinabgestürzt waren. Die Münzen, die auf dem Boden der Anlage gefunden wurden, legen eine Datierung um das Jahr 360 n.d.Z. nahe. Es ist anzunehmen, dass es sich bei dem Erdbeben um das von 363 handelte.
Die Freilegung der Villa in der David-Stadt ist ein bedeutender Beitrag zum heutigen Wissen über das Ausmaß der römischen Stadt im 3. und 4. Jahrhundert. Sie bietet äußerst wichtige archäologische Hinweise auf das Wachstum der Ansiedlung am Ende der römischen Epoche. Vor allem widerlegt sie die unter Wissenschaftlern verbreitete Annahme, dass die David-Stadt außerhalb des römischen Siedlungsgebiets lag.
(Außenministerium des Staates Israel, 17.08.09) |