Dutzende von Demonstranten, die für die Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Shalit kämpfen, versammelten sich heute vor dem Megiddo Gefängnis. Sie stoppten Busse und verhinderten so Besuche von Familien bei Gefängnisinsassen. Auch gab es Demonstrationen vor dem Hadarim Gefängnis und dem Shikma Gefängnis.
Noam Shalit, der Vater von Gilad, ermunterte die Demonstranten: „Diese Woche feiern wir Gilads Geburtstag und es ist wichtig, dass die richtigen Ohren diesen Protest vernehmen. Unser Ziel ist es, die Hamasführung darauf aufmerksam zu machen, dass die Besuchsprivilegien keine Selbstverständlichkeit sind, solange sie nicht auch für Gilad gelten. Und es ist nicht nur so, dass sie für Gilad nicht gelten, wir haben seit mehr als drei Jahren keinen Kontakt mit ihm.“
Miki Goldwasser, die Mutter des von der Hisbollah entführten und getöteten IDF Reservisten Ehud Goldwasser, war ebenfalls am Megiddo Gefängnis. „Ehud ist beerdigt, aber mein Kampf ist noch nicht vorbei. Er endet, wenn Gilad nach Hause zurückkehrt.“ Sie fügte hinzu, dass den Familien von palästinensischen Gefangenen keine Besuchserlaubnis erteilt werden dürfe, solange niemand Gilad besuchen dürfe.
Die Demonstranten hielten die Busse an und verteilten an die Insassen und Passanten Flyer mit den Hintergründen darüber, weshalb die Besucher nicht aus den Bussen gelassen wurden.
„Wir sind hier im Namen von Gilad Shalit, der auch Besuch bekommen möchte. Gilad hat am Freitag Geburtstag, seinen vierten in Gefangenschaft, ohne Besuch von seinen Eltern oder einem offiziellen - oder auch neutralen - Vertreter. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Ihnen das Besuchsrecht abgesprochen würde? Wie fühlen sich Gilads Eltern seit drei Jahren?“ so der Text auf den Flugblättern. „Statt nachbarschaftlichem Mitgefühl herrscht Traurigkeit, Hass und Wut zwischen unseren Völkern. Doch selbst ein Gefangener, der ein Verbrechen begangen und ein Kind mit eigenen Händen umgebracht hat, erhält eine faire Behandlung im Gefängnis. Und was ist mit Gilad? Kein Besuch, und nur mal einen Brief. Wir übermitteln unsere eine Forderung und unseren Hilferuf durch euch: Gilad bekommt jetzt Besuch! Verwehrt nicht, was Ihr selbst bekommt!“
Einer der Businsassen, die nach einer Stunde Blockade durch die Demonstranten von der Polizei durchgelassen wurden, sagte der Zeitung: „Wir sind nicht von der Hamas, aber wir müssen die Forderung an die Hamas weitergeben, den Shalits den Besuch ihres Sohnes zu gestatten. Wenn ich meinen Sohn drei Jahre nicht sehen könnte, würde ich ihn auch vermissen. Das ist etwas Persönliches und keine Politik. Es ist ein Gesetz und wir stehen in dieser Sache auf Seiten der Juden."
Yediot Ahronot, 25.08.09 |