Wissenschaftler der Hebräischen Universität Jerusalem haben in Form von Bienenkörben den archäologischen Beweis dafür gefunden, dass Israel seit dem Altertum zu Recht als „Land, wo Milch und Honig fließt“ bezeichnet worden ist. Wie Amichai Mazar, Professor für Archäologie an der Hebräischen Universität, berichtet, wurde bei Ausgrabungen in Tel Rehov nahe Beit Shean die erste Imkerei entdeckt, die aus biblischer Zeit stammt. Es ist dies die älteste Imkerei, die je bei im gesamten Nahen Osten ausgegraben worden ist. Sie geht zurück in das 10. bis 9. Jahrhundert v.d.Z.
Tel Rehov gilt als eine der wichtigsten Städte Israels während der Königszeit. Die Bienenkörbe wurden im Zentrum eines bebauten Gebietes gefunden, das seit 1997 von Dr. Nava Panitz-Cohen ausgegraben wird. Insgesamt wurden 30 Bienenkörbe in drei Reihen identifiziert. Schätzungen nach müssten sich auf dem gesamten Gebiet jedoch etwa 100 befunden haben. Aufgrund des Aufbaus der Bienenkörbe gehen erfahrene Bienenzüchter und Forscher davon aus, dass pro Jahr etwa eine halbe Tonne Honig aus ihnen produziert wurde.
Das Wort „Honig“ erscheint 55 Mal in der Bibel, 16 Mal davon als Teil des Bildes von Israel als „das Land, wo Milch und Honig fließt“. Üblicherweise ist angenommen worden, dass das Wort auf aus Früchten wie Datteln und Feigen hergestellten Extrakt anspielte. Bienenhonig wird nämlich nur genau zwei Mal im Zusammenhang mit Wildbienen erwähnt (Richter 14, 8-9 u. 1. Samuel 14,27). Während uns die Heilige Schrift nichts über Bienezucht in Israel mitteilt, verweist die Entdeckung in Tel Rehov nun darauf, dass die Extrahierung von Bienenhonig und Honigwaben ein hoch entwickeltes Gewerbe zur Zeit des Ersten Tempels gewesen ist. Der Honig war dabei nicht nur eine Delikatesse, sondern wurde auch zu medizinischen und kultischen Zwecken eingesetzt.
(Hebräische Universität Jerusalem, 03.09.07) |