Dienstag, 27.10.2009




Peres und Netanyahu zum Goldstone-Bericht
Israels Präsident Shimon Peres und Ministerpräsident Binyamin Netanyahu haben sich gegenüber der Washington Post zu einer Reihe von Fragen zur aktuellen Situation im Nahen Osten geäußert. Vor allem anderen ging es dabei um den Goldstone-Bericht über Israels Militäroperation im Gaza-Streifen und dessen Folgen.

Netanyahu bemerkte dazu eingangs:

„Ich dachte, es gäbe Grenzen der Heuchelei, aber offensichtlich habe ich mich geirrt. Der sog. Menschenrechtsrat beschuldigt Israel, das sich rechtmäßig gegen die Hamas verteidigt an, der Kriegsverbrechen. Bedenken Sie, dass die Hamas nicht nur eine Art von Kriegsverbrechen begangen hat. Sie hat vier begangen. Erstens hat sie zur Vernichtung Israels aufgerufen, was gemäß der UN-Charta als Kriegsverbrechen gilt – Aufstachelung zum Völkermord; zweitens haben sie absichtlich auf zivilsten geschossen; drittens haben sie sich hinter Zivilsten verschanzt; und viertens halten sie seit drei Jahren unseren entführten Soldaten, Gilad Shalit, gefangen, ohne Zugang zum Roten Kreuz.

Und wer wird am Ende wegen kriminellen Verhaltens angeklagt? Israel, das sich mit Tausenden von Textnachrichten und Zehntausenden von Mobiltelefonanrufen an palästinensische Zivilsten gewandt hat (um sie vor Angriffen zu warnen). Die Umkehrung der Gerechtigkeit ist schlicht absurd.“

Das vollständige Interview gibt es unter dem folgenden Link: http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/10/23/AR2009102303591_pf.html


Präsident Peres meinte zum selben Thema:

„Ich denke, es ist ein großer Sieg für den Terror. Niemals zuvor hat irgendeine Terrororganisation eine derartige Anerkennung erhalten, auf die unfairste Art und Weise.“

„Vor allem anderen haben wir ein Problem mit den Vereinten Nationen: Es gibt eine eingebaute Mehrheit gegen Israel. Israel hat nicht die geringste Chance, auch nur in einer einzigen Angelegenheit zu gewinnen, weil die muslimischen und arabischen Staaten sowie die, die ihnen folgen, eine Mehrheit darstellen. Ich denke, Herr Goldstone hat einen Fehler begangen, als er einwilligte, über ein Komitee mit einer antiisraelischen Mehrheit zu präsidieren – es kann nicht objektiv sein, wenn die Richter nicht objektiv sind. Und die Vorgaben waren einseitig: Kriegsverbrechen Israel zu untersuchen. Es gibt 26 Empfehlungen. Nicht eine davon beschäftigt sich mit dem Terror. Die Terroristen schweben im siebten Himmel. Es ist unglaublich.“

Das vollständige Interview gibt es unter dem folgenden Link: http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/10/23/AR2009102302419_pf.html

(The Washington Post, 24./25.10.09)