Die jüngsten Drohungen aus Damaskus im Zusammenhang mit den syrisch-israelischen Spannungen haben das Leben in den Gemeinden auf den Golan-Höhen und in Galiläa nicht beeinträchtigt. Im Norden Israels geht der Alltag weiter seinen gewohnten Gang. Die grenznahen Städte Kazrin und Qiryat Shmona vermitteln einen entspannten Eindruck, Einwohner und Touristen bevölkern die Straßen, Cafés und Einkaufszentren. Wie Vertreter der lokalen Tourismusbehörden mitteilen, sind im Vorfeld der Feiertage bisher auch noch keinerlei Stornierungen von Zimmerbuchungen zu verzeichnen.
„Niemand hat abgesagt. Wir sind zu Rosh Hashana total ausgebucht, und die Reservierungen für Sukkot werden immer mehr“, berichtet Eran Glik, der Tourismus-Beauftragte vom Kibbutz Merom Golan. „Auch für dieses Wochenende sind wir total ausgebucht. Israelis glauben keinen Gerüchten.“
Ruhe verbreiten auch die Sicherheitschefs, Feuerwehrleute und Rettungsdienste in Haifa und den Gemeinden entlang der Nordgrenze. Von Seiten des Heimatfront-Kommandos liegen keinerlei besondere Anweisungen vor, und so geht die Routine wie üblich vonstatten.
Die Bewohner des Golan, die sich gestern zu Hunderten zu einer Hochzeit in Emek Habokrim eingefunden haben, verstehen die Aufregung ohnehin nicht: „Anspannung oder Furcht vor einem aufflackernden Konflikt mit Syrien war auf der Hochzeit überhaupt nicht zu spüren. Für uns ist das Routine, und die angebliche Spannung findet nur in den Medien statt“, sagte einer der Gäste.
(Ha’aretz, 07.09.07) |