Dienstag, 17.11.2009




Gaza-Schmuggel wieder auf Hochtouren
Der unterirdische Schmuggel von Ägypten in den Gaza-Streifen hat Berichten zufolge wieder dieselbe Intensität erreicht, die er vor der israelischen Militäroperation im vergangenen Winter besessen hat.

Die Schätzungen, wie viele Tunnel an der Philadelphi-Route in Rafiah in Betrieb sind, schwanken zwischen einigen Hundert bis 1000; die zuverlässigsten Angaben gehen von 350 bis 500 funktionsfähigen Tunneln aus. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) wollen während der Operation Gegossenes Blei etwa 300 Tunnel zerstört haben.

Israel beteuert seit langem, dass die Ägypter der Schmuggelindustrie mittels militärischer Vorkehrung entlang der Philadelphi-Route innerhalb von 24 Stunden ein Ende setzen könnten, wenn sie es nur wollten. Aus wirtschaftlichen und innenpolitischen Erwägungen hat es die Regierung in Kairo bislang aber vorgezogen, nicht allzu aktiv gegen den Schmuggel an der Grenze zu Gaza vorzugehen.

Ein bedrohliches Anzeichen für den andauernden Waffenschmuggel ist eine Rakete mit 60 Km Reichweite, die die Hamas im Oktober zu Testzwecken ins Mittelmeer abfeuerte. Seither geht man in israelischen Sicherheitskre4isen davon aus, dass die Terrororganisationen über Raketen verfügt, die bis nach Tel Aviv gelangen könnten.

Humanitäre Hilfe für Gaza


Währenddessen strömen weiter unaufhörlich humanitäre Hilfsgüter in den Gaza-Streifen. Wie das Koordinations- und Verbindungsbüro der israelischen Armee für Gaza nun mitteilte, ist die Zahl der Hilfslieferungen im Vergleich zum Vorjahr um ganze 900 Prozent gestiegen.

Die von internationalen Organisationen wie dem Roten Kreuz, UNRWA und dem Welternährungsprogramm bereitgestellten Waren werden über den Übergang Kerem Shalom nach Gaza transferiert.

„Wir investieren massive Ressourcen, um die Einfuhr humanitärer Hilfsgüter in den Gaza-Streifen zu ermöglichen“, sagte Oberst Moshe Levi vom Koordinations- und Verbindungsbüro.

In den vergangenen Monaten ist sowohl der Grenzübergang Erez erweitert als auch in den Bau eines neuen Treibstoffterminals nahe Kerem Shalom investiert worden.

Seit Beginn des Jahres haben 18 500 Palästinenser Ausreisebewilligungen erhalten; 4000 wurden in Israel medizinisch behandelt.


(The Jerusalem Post, 17.11.09)