Der berühmte deutsche Regisseur Wim Wender hat dem israelischen Kino bei einem Besuch in Jerusalem seinen Respekt gezollt. Der Schöpfer von Filmklassikern wie „Der Himmel über Berlin“ oder „Paris, Texas“ hielt sich zum 20. Jubiläum der Sam Spiegel-Filmschule in der israelischen Hauptstadt auf.
„Ich habe in den letzten paar Jahren viele israelische Filme gesehen, die ich mochte“, sagte Wenders, der sich auf eine Nachfrage zugleich entschieden gegen Ideen in Bezug auf einen Boykott israelischer Filme aussprach.
„Ich habe das Gerücht gehört, man sage, das israelische Kino sei mittelmäßig, aber mein Eindruck ist ganz anders.“, so Wenders. „Ich habe einige wirklich bemerkenswerte Filme aus Israel gesehen… Ich bin mit Ari Folman [dem Regisseur von Waltz with Bashir] befreundet, und es gibt einige extrem kreative Filme, die hier gemacht worden sind. Es ist gut, wenn man gegen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Sobald es leicht wird, fließen die kreativen Säfte nicht mehr so.“
Zu Israel als Ganzem befragt, meinte Wenders: „Es ist schwer, überhaupt über Israel als ein Ding zu sprechen. Es hat unterschiedliche Facetten. Es geschieht hier eine Menge, womit ich nicht übereinstimme, vor allem in der Politik… Aber die Journalisten und Filmemacher, die ich hier getroffen habe, Freunde, die ich hier kennen gelernt habe, haben mir ein Gefühl für den Ort vermittelt. Es ist ein unmöglicher Ort; eine unmögliche politische Situation. Ich wünschte, der Stillstand, der hier herrscht, könnte beendet werden. Ich habe zu viele Freunde hier, um nicht besorgt zu sein. Es ist einer der komplexesten Orte auf der Welt, insbesondere diese Stadt.“
(The Jerusalem Post, 16.11.09) |