Eltern in Israel können aufatmen: Die morgendliche Entscheidung ihrer Kinder, was sie für die Schule anziehen sollen, wird voraussichtlich ab dem nächsten Jahr obsolet. So will es zumindest Erziehungsminister Gideon Sa’ar, der am Sonntag mitteilte, die Schuluniform an Grund- und Mittelschulen wieder zur Pflicht zu machen.
Sa’ar hat sich für sein Vorhaben bereits die Zustimmung sowohl des Nationalen Schülerrats als auch der Elternorganisationen gesichert. Zwar gibt es bisher noch kein genaues Modell für die Uniform; der Minister hofft aber, ein solches in den nächsten Monaten gemeinsam mit Schülern und Lehrer entwerfen zu können.
Schon jetzt haben etwa zwei Drittel der israelischen Schulen eine Art von Uniform, die jeweils auf individueller Basis vom Erziehungsministerium genehmigt wurde.
In den 50er und 70er Jahren waren Schuluniformen in Israel die Norm. Nach und nach gerieten sie jedoch im Zuge allgemeiner Individualisierungstendenzen in die Kritik. Seit der Jahrtausendwende hat dann eine gewisse Renaissance eingesetzt. In vielen Schulen sind T-Shirts mit dem jeweiligen Schullogo die Regel.
Sa’ar und sein Ministerium werden von der Hoffnung geleitet, dass Schuluniformen zu mehr Solidarität und Gleichheit, aber auch zur finanziellen Entlastung von Eltern führen.
(The Jerusalem Post, 10.01.10) |