Ephraim Asculai vom israelischen Institut für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) hat das Spiel mit dem Feuer, das die iranische Politik kennzeichnet, aus aktuellem Anlass einer konzisen Analyse unterworfen.
„Am Dienstag, den 8. Februar 2010, gab Ali Akbar Salehi, der Leiter der iranischen Atomenergiebehörde, bekannt, dass der Iran mit der Anreicherung von 3.5 bis 20-prozentigem Uran-235 begonnen habe. Der Iran behauptet, er benötige dieses Uran für seinen Nuklearforschungsreaktor in Teheran. Diese Ankündigung wurde gemacht, nachdem der Handel, demnach der Iran Treibstoff für seinen Reaktor im Austausch für die Entfernung einer beträchtlichen Menge seines 3.5-prozentigem Uran aus dem Land bekommen sollte, sich nicht materialisiert hat. Wenngleich die Ankündigung einen begrenzten Grad der Anreicherung spezifizierte, hat die Stellungnahme doch ernsthafte Folgen.
Das augenscheinlichste Phänomen ist die wiederholte Demonstration von Irans völliger Missachtung der internationalen Position hinsichtlich seines Atomprogramms. Trotz zahlreicher Resolutionen der Internationalen Atomenergiebehörde und des UN-Sicherheitsrats (darunter drei Sanktionsresolutionen) setzt der Iran sein Nuklearwaffenentwicklungsprojekt unerbittlich fort. Insbesondere reichert der Iran weiter Uran an, bis jetzt in einem Grad von 3.5% und von nun an von bis zu 20%.“
„Die Weisheit im Nachhinein deutet darauf hinein, dass der US-Vorschlag vom Oktober 2009 zu dem Nukleartreibstoffhandel das iranische Programm zur Erlangung eines Atomwaffenpotentials nur noch beschleunigt hat. Hätten sich die Gespräche auf größere Fragen konzentriert, einschließlich der Urananreicherung, und wäre die Frage der Belieferung des Teheraner Reaktors mit dem jeweils nötigen Treibstoff getrennt davon behandelt worden, hätte der Iran es sehr viel schwerer mit seinem Vorwand gehabt. Er müsse Uran bis zu 20 Prozent anreichern. Wenn die Welt nun, da die 20-prozentige Anreicherung begonnen hat, nicht schnell und kompetent reagiert, wird das Unvermeidliche bald hier sein.“
Die vollständige Analyse gibt es unter dem folgenden Link: http://www.inss.org.il/publications.php?cat=21&incat=&read=3786
(The Institute for National Security Studies, 14.02.10) |