Mittwoch, 14.04.2010




Syrische Scud-Raketen für die Hisbollah?
In US-amerikanischen und israelischen Sicherheitskreisen geht man davon aus, dass Syrien die libanesische Terrororganisation Hisbollah mit Lang- und Mittelstreckenraketen der Sorte „Scud“ bewaffnet, die einen Großteil des israelischen Staatsgebiets erreichen könnten. Dies berichtete die kuwaitische Zeitung al-Raij unter Berufung auf amerikanische Quellen in Washington.

Dem Bericht zufolge haben israelische und westliche Geheimdienste herausgefunden, dass die syrische Armee Terroristen der Hisbollah im Umgang mit Raketen unterschiedlicher Art ausbildet, einschließlich von Luftabwehr- und Scud-Mittelstrecken-Raketen. In dieser Angelegenheit sei auch bereits der syrische Botschafter in Washington einbestellt worden.

Weiter schreibt al-Raj, dass US-Senator John Kerry in Damaskus mit Syriens Präsident Bashar Assad über dieses Thema gesprochen habe, der die Berichte  zurückwies, ohne die Amerikaner aber überzeugen zu können.

Eine Bewaffnung mit Scud-Raketen würde qualitativ zwar keine große Veränderung für die Schlagkraft der Hisbollah bedeuten, da diese bereits über Lang- und Mittelstreckenraketen verfügt, die bis nach Be’er Sheva fliegen könnten; nicht zu unterschätzen ist aber die symbolische Bedeutung für das Selbstbewusstsein der schiitischen Terrororganisation. Ansonsten verfügen nur souveräne Staaten über ballistische Boden-Boden-Raketen.

Syrien hat bereits etwa 45 0000 Raketen an die Hisbollah geliefert, darunter Panzerabwehrraketen.

(Yedioth Ahronot, 13.04.10)