Der drohende Konflikt um den libyschen Frachter, der versuchen wollte, die Seeblockade des Gaza-Streifens zu durchbrechen, ist gestern auf friedlichem Weg abgewendet worden. Die israelische Marine stellte das Schiff auf hoher See und warnte es vor der Weiterfahrt Richtung Gaza, woraufhin es den ägyptischen Hafen El-Arish ansteuerte.
Einem Bericht der in London erscheinenden arabischen Zeitung Asharq Alawsat zufolge ging dem eine Vereinbarung zwischen Ägypten und Israel voraus, die es dem Schiff ermöglichte, in El-Arish zu ankern und dort seine Fracht zu löschen. Die an Bord befindlichen Hilfsgüter werden nun über den Roten Halbmond in den Gaza-Streifen gebracht werden.
Hamas-Ministerpräsident Ismail Hanieyh hatte das Schiff zuvor noch dazu aufgerufen, Gaza anzulaufen und somit die Blockade zu durchbrechen.
(Haaretz, 15.07.10)
 Nahostquartettsondergesandter Tony Blair in
Kerem Shalom (Foto: IDF)
Unterdes hat Israel die nach Gaza einfließenden Hilfslieferungen im vergangenen Monat deutlich erhöht. Mehr als 3000 Lastwagen haben die Übergänge Kerem Shalom und Karni passiert. Außerdem konnten etwa 2500 Palästinenser aus dem Gaza-Streifen nach Israel einreisen, was einen Anstieg von 25% gegenüber den Vormonaten bedeutet.
Der Koordinator der israelischen Armee für die Regierungsaktivitäten in den Gebieten (CoGAT) und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) haben eine gemeinsame Task Force ins Leben gerufen, die Entwicklungsprojekte im Gaza-Streifen voranbringen soll.
(Außenministerium des Staates Israel, 14.07.10) |