Nach 45 Jahren unermüdlicher Arbeit hat der israelische Gelehrte Adin Steinsalz nun seine Übersetzung des Talmuds ins Hebräische zum Abschluss gebracht. In dieser Woche erscheint der 46. Band seines Lebenswerks.
Die wichtigste Textsammlung des nachbiblischen Judentums ist größtenteils in aramäischer Sprache verfasst. Durch die Übersetzung von Steinsalz ist sie nun jedem Hebräisch-Sprechenden zugänglich. Zudem hat Steinsalz noch einen Kommentar zu einzelnen Sätzen, Begriffen und Konzepten sowie eine Auflistung der aus dem Text abgeleiteten jüdischen Gesetze erarbeitet.
Der 72jährige Steinsalz wurde in ein säkulares Elternhaus hineingeboren und begann seine Gelehrtenlaufbahn mit dem Studium der Physik und Chemie an der Hebräischen Universität Jerusalem. Er hat mehr als 60 Bücher zu verschiedenen Themen von Theologie bis Zoologie verfasst, u.a. ein Buch über die Kabbala, das in acht Sprachen übersetzt wurde.
Sein Talmud-Übersetzungsprojekt ist immer wieder von ultraorthodoxen Juden kritisiert worden, die meinten, das Studium des heiligen Textes müsse rabbinischen Gelehrten vorbehalten bleiben.
Neben seiner hebräischen Fassung hat Steinsalz Teile des Talmuds auch ins Englische, Spanische, Französische und Russische übersetzt.
(Yedioth Ahronot, 15.11.10) |