„Es besteht eine reale Möglichkeit, dass die Hisbollah die Macht im Libanon übernimmt.“ Dies konstatierte der Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), Generalleutnant Gabi Ashkenazi, am Montag bei einem offiziellen Arbeitsbesuch in Kanada.
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Ashkenazi verlieh bei seinen Treffen mit hochrangigen Vertretern von Kanadas Regierung und Armee seiner Sorge darüber Ausdruck, dass die schiitische Terrororganisation einen Putsch im Libanon unternehmen könnte, wenn der Internationale Gerichtshof zur Aufklärung des Mordes an dem früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri seine Ergebnisse veröffentlicht. Diese deuten auf die Beteiligung hochrangiger Hisbollah-Mitglieder in dem Attentat hin.
In diesem Zusammenhang verwies Israels Generalstabschef auch auf den negativen Einfluss des Iran auf Staaten in der Region, besonders dessen Unterstützung von Hamas und Hisbollah.
(Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 16.11.10)
Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah hat die Befürchtungen Ashkenazis indes gewissermaßen bestätigt. So meinte der Terrorführer am Dienstag bei einer geschlossenen Zusammenkunft seiner Organisation zu einer möglichen Reaktion auf eine Anklage von Hisbollah-Mitgliedern: „Unsere Optionen reichen von Gar-Nichts-Tun bis zur Herbeiführung eines großen politischen Umbruchs.“
Bereits vor einer Woche warnte Nasrallah, jedem die „Hand abzuhacken“, der wage, Hisbollah-Leute anzuklagen.
(Yedioth Ahronot, 16.11.10) |