Im Karmel-Gebirge bei Haifa ist am Donnerstag ein Flächenwaldbrand katastrophalen Ausmaßes ausgebrochen. Aufgrund der Dürreperiode der letzten Wochen und des Seewinds vom Mittelmeer breitet sich die Feuerbrunst in rasendem Tempo aus und bedroht weite Teile des Großraums Haifa. Bislang kamen nach aktuellen Angaben 41 Menschen ums Leben; mehr als 15 000 mussten evakuiert werden.
Bei dem Großteil der Todesopfer handelt es sich um Gefängniswärter, die auf dem Weg zur Evakuierung einer Haftanstalt waren, als ihr Bus von einem herabfallenden Baum gestoppt und von den Flammen erfasst wurde.
Der Kibbutz Beit Oren im Karmel-Gebirge ist vollständig zerstört. Zahlreiche Ortschaften mussten evakuiert werden, darunter das drusische Dorf Isfiyeh. Auch Randbezirke Haifas sind von der Feuersbrunst bedroht.
Schon jetzt steht fest, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis der Carmel-Nationalpark sich von den Brandschäden erholen wird.
Am Freitagvormittag war das Feuer noch nicht unter Kontrolle.
(Haaretz, 03.12.10)
 Foto: GPO
Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu ist bereits am Donnerstagabend in der Einsatzzentrale in Haifa eingetroffen, um sich über die aktuelle Lage unterrichten zu lassen. Er rief die Bevölkerung auf, sich von dem Katastrophengebiet fernzuhalten, und appellierte an die dort lebenden Menschen, sich strikt an die Anweisungen der Rettungs- und Sicherheitskräfte zu halten.
„Es ist keinesfalls sicher, dass der Brand umgehend gelöscht wird; es wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Dies ist ein nationales Ereignis, ein großes Desaster, aber wir werden damit fertig und haben es unter Kontrolle. Alle Israelis müssen kooperieren, ruhig bleiben und auf die Anweisungen hören. Ich denke, dass wir dies zusammen überstehen können.“
(Amt des Ministerpräsidenten, 02.12.10)
Im Folgenden die wichtigsten Telefon-Hotlines für die betroffene Bevölkerung und Angehörige:
Polizei und Rambam-Krankenhaus: 1255144 Strafvollzugsbehörde: 08-9775717 Notfall-Hotline der sozialen und Wohlfahrtsdienste: 118 Carmel-Krankenhaus: 1255142 Bnei-Zion-Krankenhaus (Rothschild): 1255145 Hotline für die Angehörigen von Polizisten: 02-5428910 ZAKA: 1220 Kibbutz-Bewegung: 050-767791
Die Organisation Lev Echad hat gemeinsam mit dem Heimatfrontkommando eine Zentrale für Freiwillige eingerichtet. Freiwillige Helfer können sich unter den folgenden Nummern registrieren lassen: 02-6755150 02-6755185 02-6755187
(Amt des Ministerpräsidenten, 02.12.10)
Auf der Website des Jüdischen Nationalfonds wird in Kürze ein Spendenaufruf erscheinen: http://www.jnf-kkl.de/ |