Mittwoch, 23.02.2011




Peres trifft Zapatero
Israels Präsident Shimon Peres hat sich am Dienstag in Madrid mit Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Zapatero getroffen, der ihn als einen der „größten Staatsmänner und klügsten Menschen der Welt“ willkommen hieß.  Konkreter Anlass von Peres‘ Spanien-Besuch ist das 25-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Staaten.


Fotos: GPO/Amos Ben Gershom

Zapatero betonte dabei: „Das spanische und das israelische Volk haben eine gemeinsame Geschichte. Bedauerlicherweise haben wir eine jahrhundertelange Periode der Trennung innerhalb unserer Beziehung erfahren, weswegen die spanische Öffentlichkeit Israel nicht so gut kennt. Sie kennt Israel lediglich durch die Linsen des israelisch-palästinensischen Konflikts, und wir müssen nun darauf hinarbeiten, diesen gegenwärtigen Zustand zu ändern. Während dieses Besuchs möchte Spanien seine strategischen Beziehungen mit Israel stärken, festigen und ausweiten.“

Peres und Zapatero gingen bei ihrem Gespräch auch ausführlich auf die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm ein. Peres rief abermals zu ernsthaften Maßnahmen gegen den Iran auf, wobei er eine Verbindung von wirtschaftlichen und moralischen Sanktionen anmahnte.

„Die Führer der Welt sollten beschämt darüber sein, mit Ahmadinejad gesehen zu werden, und seine Aktionen in den Vereinte Nationen sollten verurteilt werden“, so Peres.

Nach dem Treffen sprach Peres im Rahmen einer Sondersitzung einige Worte vor dem spanischen Kongress. Er nutzte die Gelegenheit, die Palästinenser erneut zu direkten Verhandlungen mit Israel aufzurufen.



„Ich wende mich an unsere palästinensischen Nachbarn und sage: Kommt sofort zurück an den Verhandlungstisch. Mit intensiven und konzentrierten Anstrengungen können wir diesen andauernden Konflikt lösen und unseren Kindern das hinterlassen, was uns geraubt wurde. Ich weiß, es herrscht auf beiden Seien sowohl Skepsis als auch Misstrauen hinsichtlich des Friedens. Aber Misstrauen ist kein ehernes Gesetz. Wir haben in der Vergangenheit erlebt, dass die Palästinenser Rechts-von-der-Mitte-Regierungen verdächtigten, niemals einer Zwei-Staaten-Lösung zuzustimmen. Aber sie irrten sich. Israel nahm an, die Palästinenser würden die Rückkehr von 5 Millionen Flüchtlingen fordern; aber wir irrten uns. Trotz aller Skepsis haben wir Meinungsverschiedenheiten mit Ägypten und Jordanien überwunden. Israel respektiert die Bemühungen der Palästinensischen Autonomiebehörde unter der Führung von Mahmoud Abbas und seiner Regierung, die Infrastruktur des palästinensischen Staates aufzubauen, der bereits im Werden ist.“

Weitere Ausführungen gibt es unter dem folgenden Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Communiques/2011/President_Peres_meets_Spanish_PM_addresses_Spanish_Congress_22-Feb-2011.htm

(Außenministerium des Staates Israel, 22.02.11)