Die Finanzkommission der Knesset hat vergangene Woche entschieden, dass der israelische Staat sich an der Finanzierung der Medikamente von Holocaust-Überlebenden in Israel beteiligen wird. Das Gesetz wird zum Yom HaShoah, dem Holocaust-Gedenktag Anfang Mai in Kraft treten.

Derzeit leben in Israel rund 15.000 Überlebende des Holocaust, die die Kosten für ihre Medikamente bisher komplett selbst tragen mussten, da sie Renten-Zahlungen aus Deutschland erhalten und somit gesetzlich kein Geld vom israelischen Staat für Medikamente erhalten. Der Knessetabgeordnete Zeev Bielski nahm sich dieser Angelegenheit an und forderte von Deutschland finanzielle Unterstützung für die Medikamente. Bis die Verhandlungen darüber abgeschlossen sind, wird die israelische Staatskasse diese Kosten tragen.
Die Direktorin der Behörde für Holocaust-Überlebende im Finanzministerium sagte, dass die Verhandlungen mit Deutschland zügig verlaufen würden, aber dass dem Finanzministerium leider keine komplette Liste aller derjenigen vorliege, die Zahlungen aus Deutschland erhalten. Der Vorsitzende der Finanzkommission, Moshe Gafni, betonte, dass der Staat keine Diskriminierung von Holocaust-Überlebenden zulassen dürfe und dass Israel unverzüglich mit der Subventionierung der Medikamente beginnen müsse, unabhängig vom Verlauf der Verhandlungen mit Deutschland. Er wies abschließend darauf hin, dass neben der Medikamentenfinanzierung noch zwei weitere Probleme dieser Art vom Finanzministerium in nächster Zeit gelöst werden müssen.
(Ynetnews, 05.04.2011)
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