Dienstag, 19.07.2011




Mit 63-jähriger Verspätung: Ausstellung in Jerusalem eröffnet
Mit einer Verspätung von 63 Jahren wurde im letzten Monat auf dem Skopusberg eine archäologische Ausstellung eröffnet. Eigentlich sollten die Ausstellungsstücke bereits 1948 der Öffentlichkeit präsentiert werden, doch der Unabhängigkeitskrieg machte die Pläne für die Eröffnung des beinahe fertiggestellten Museums auf dem Skopusberg zunichte.

Zu sehen sind nun unter anderem Fliesen aus der alten Synagoge der syrischen Stadt Dura Europos. Bis heute – rund 80 Jahre nach ihrer Entdeckung – wird diese Synagoge aus dem dritten Jahrhundert n.d.Z. als eines der vollständigsten und beeindruckendsten Beispiele für jüdische religiöse Strukturen aus dieser Zeit angesehen.


Wandgemälde aus der Synagoge von Dura Europos (Foto: Hebräische Universität)

Die Sammlungsstücke stammen unter anderem aus Ausgrabungen, an denen der im damaligen Britischen Mandatsgebiet Palästina ansässige Archäologe Eliezer Sukenik 1932 auf Einladung der Universität Yale in Syrien teilgenommen hat.

Eigens für die dort gefundenen und nach Jerusalem gebrachten Fundstücke wurde 1941 ein Museum auf dem Skopusberg gebaut, das 1948 eröffnet werden sollte. Doch dann kam der Unabhängigkeitskrieg.

Auch nach 1967 wurde das Gebäude nicht als Museum genutzt sondern beherbergte von da an das Israelische Archäologische Institut. Erst kürzlich begab sich Daphna Tsoran, die Kuratorin der Sammlung, auf die Suche nach den damals zur Ausstellung vorgesehenen Stücken. Durch geradezu detektivische Arbeit hat sie die Artefakte wieder zusammengetragen, so dass sie, 63 Jahre später als vorgesehen, jetzt auf dem Skopusberg präsentiert werden können.

(Haaretz, 17.07.11)