Freitag, 26.08.2011




Israelis bei regionaler Konferenz für interreligiösen Dialog

Im Juni nahm eine Gruppe von fünf Israelis an einer Graswurzel-Konferenz mit dem Titel „Die Rolle des interreligiösen Dialogs“ in Marokko teil. Die multi-ethnische Gruppe war nach Fez gekommen, um wichtige Themen zu diskutieren, denen Migranten bei ihrer Ankunft in einem neuen Land gegenüberstehen. So steht Europa besonders jetzt neuen Herausforderungen gegenüber, da Menschen aus dem Nahen Osten und Nordafrika dort vermehrt um politisches Asyl ersuchen.

Wie können Menschen die Werte ihrer jeweiligen Religion nutzen, um die Grundrechte politischer Flüchtlinge zu verbessern? Was sind überhaupt Flüchtlinge? Wie können Neuankömmlinge ihren Glauben einsetzen, um sie dem „Anderen“ näher zu bringen? Diese und andere Fragen wurden diskutiert.

Die dreitägige Veranstaltung schloss Gespräche und Meetings ein, ebenso wie ein Treffen mit dem Bürgermeister von Fez und eine Tour durch die Altstadt. Fez gilt als historisch tolerante und offene Stadt, die Menschen aller Glaubensrichtungen offensteht.

Shlomo Alon, einer der israelischen Teilnehmer, berichtete über Erfahrungen jüdischer Flüchtlinge aus Europa während der Nazi-Herrschaft – ein Thema, das auch seine eigene Familie betrifft. Alon spricht fließend Arabisch und war eingeladen, als Keynote Speaker bei der Konferenz zu sprechen.


Teilnehmer der Multifaith-Konferenz (Foto: MFA)

„Es waren so viele Gruppen hier vertreten“, so Alon. „Es waren Israelis, Jordanier, Tunesier, Marokkaner dabei. Für uns alle ist wichtig, dass wir mit einander kooperieren können, wenn wir uns kennenlernen, einfach als Menschen, die ihre Gedanken über Erziehung, Demokratie und den Stellenwert der Religion austauschen können“.

Alon erklärte, er habe sich sehr gefreut, als Israeli an der Gruppe teilnehmen zu können, gerade weil Dialog nicht immer die andere Seite einbezieht. Dies sei besonders im Nahen Osten so, wo Israel oft nur als Konfliktpartei gesehen wird und bei regionalen Treffen immer wieder ausgelassen wird.

Bei dem Event in Fez war das nicht der Fall. Das Ergebnis des dreitägigen Treffens ist ein Aktionsplan, der als Teil der Debatte dienen soll, wie Europa zukünftig besser mit seinen Migranten und Flüchtlingen umgehen soll.

(Außenminsterium des Staates Israel, 26.08.11)